Was ich vermissen werde… und was nicht ;)

Da der Schneck vorläufig unser letztes Kind sein wird, bemerke ich, wie ich mir bei vielen Sachen denke „wie wird das sein, wenn es mal nicht mehr so ist wie jetzt?“

So ein bisschen wehmütig.

Und weil ich mich schon hör, wenn die Kinder größer sind: „ist doch irgendwie fad jetzt, war schon schön, wie sie noch kleiner waren, oder?“, schreibe ich das hier, quasi als Abschreckung an mich selbst aber auch um in Erinnerung zu behalten, dass ich „damals“ auch nicht alles schlecht gesehen hab.

1. Schlafen

was ich vermissen werde: das gaaaaanz eng kuscheln, weil sich das Babykind in der Nacht noch die Mama-Nähe holt, die es am Tag mit dem Bruder teilen musste.

was ich nicht vermissen werde: das Herumgewetze, das Raunzen und manchmal Weinen mitten in der Nacht, wo man doch EINFACH NUR SCHLAFEN WILL! Das Nicht-einfach-aufstehen-können-wann-ICH-will, weil das Baby sonst auch sofort munter ist. Und natürlich das Nicht-einfach-schlafen-gehen-können-wann-ich-will.

worauf ich mich freue: aufs Kuscheln mit beiden Kindern in meinem Bett und vielleicht lässt sich der Mann ja auch dazu überreden… 😉

2. Fortgehen

Was ich vermissen werde: die Zeit zu haben, jeden Tag ein neues Lokal auszuprobieren. Auch wenn man es natürlich nicht macht. Und: in Lokale und Geschäfte zu gehen am Vormittag, wo angenehm wenig los ist.

Was ich nicht vermissen werde: Wenn man mal ein einigermaßen Kinderfreundliches Lokal gefunden hat, entweder permanent wippend dazusitzen, sodass einem vorübergehende Menschen mitleidig-besorgte Blicke zuwerfen oder (wenn Kind wach) nur mit ca 30% des eh schon von Stilldemenz und Schlafmangel umnebelten Hirns dem Erwachsenen gegenüber zuhören weil die restlichen 70% mit dem mehr oder weniger blanken Überleben des Kindes und der Umgebung beschäftigt sind.

Worauf ich mich freue: ALLEIN mit einer Freundin oder einem Freund essen oder auch nur was trinken zu gehen und eine ungestörte, konzentrierte Konversation zu führen. Aaaaah das wird schön! Und: ohne Hast und ohne fremde Finger im Essen und sich windenden Kindkörper auf mir mein Essen genießen zu können.

3. Abendgestaltung

Was ich vermissen werde: Jeden Abend kuschelig zu Hause zu sein und nicht mehr rausgehen zu müssen. Immer eine Entschuldigung zu haben, früh nach Hause zu gehen 😉 ganz viel gemeinsam spielen!

Was ich nicht vermissen werde: Um allerspätestens 20 Uhr zu Hause sein zu müssen  (das bedeutet, um 19 Uhr die etwaige Veranstaltung zu verlassen), weil sonst der meltdown unausweichlich ist. 90% der Kulturveranstaltungen und ca 60% aller Freizeitaktivitäten Erwachsener fallen leider in diese Uhrzeit.

Worauf ich mich freue: Gesellschaftsspiele! Zu zweit, zu dritt, zu viert, oder mit ganz vielen Leuten als Spieleabend 🙂

4. Essen zu Hause

Was ich vermissen werde: die Mahlzeiten zu viert.

Was ich nicht vermissen werde: Die Hauptmahlzeiten schauen bei uns gerade so aus:

  • Hinsetzen vor den vollen Teller um zu essen.
  • Bemerken, dass das Baby zwar auch einen vollen Teller vor sich stehen hat, aber nicht essen kann und sollte weil: zu heiß. Also Essen vom Baby kühl blasen. Hinstellen.
  • Den ersten Bissen nehmen.
  • Noch bevor ich registriert habe, wie das Essen schmeckt, muss ich mich vor herumfliegenden Lebensmitteln in Sicherheit bringen, Zeugs vom Boden aufheben um es erneut „anzubieten“ (blw-sprache 😉 ) und noch 5 mal aufzuspringen, weil das Baby nichts zu trinken, ich kein Messer und das Kind keine Gabel hatte.
  • Weiteressen – schnell, das Baby ist schon fast fertig.
  • Das Baby hat genug und signalisiert das abwechselnd indem es mit der flachen Hand auf den Tisch patscht und mit dem ganzen Arm wie ein Scheibenwischer über den Tisch fährt. Somit ist sichergestellt, dass das Essen sowohl horizontal als auch vertikal im Raum verteilt wird.
  • Schnell das Baby aus dem Hochstuhl nehmen, waschen gehen, gleich auch noch wickeln.
  • Währenddessen schlecken die Hunde das Zimmer sauber und verputzen nebenbei auch noch mein restliches Essen vom Teller.
  • Baby im Wohnzimmer zum Spielen absetzen, putzen.
  • Baby krabbelt genau über die grindigste Stelle am Boden, während ich noch beim Abwischen des Tisches bin – ich werde es nie lernen, von unten nach oben zu putzen…
  • Baby nochmal waschen – oder, wenn ich besonders schlau war; nochmal umziehen.
  • Fertig! Das Ganze dauert ca. eine halbe Stunde und wenn ich gut bin, schaffe ich eine halbe Portion von dem was ich eigentlich essen wollte. Den Rest, um für mehrere Stunden satt zu sein, esse ich dann im Stehen.
  • Am Abend turnt derweil noch die Ratte um uns herum, weil sie gewöhnlich erst um 21 Uhr Lust auf Abendessen bekommt. Dafür geht der Papa das Baby waschen und/oder putzt 🙂

Worauf ich mich freue: mal wieder nur für mein eigenes Essen verantwortlich zu sein… und ab und zu so richtig unvernünftig zu essen oder auch mal eine Mahlzeit ausfallen zu lassen.

5. Kleidung

Was ich vermissen werde: Mir sehr, SEHR wenig Gedanken über mein Aussehen zu machen – Gewand muss in erster Linie mal bequem und praktisch sein und angemessen wärmen, dann kommt lang nix und dann wäre es nett, wenn es auch ganz ok ausschaut 😉

Was ich nicht vermissen werde: Ich steh oft vorm Kasten und denk mir „Das hab ich schon lang nicht mehr angehabt, das zieh ich heute an!“ Und dann zieh ich es an… und wieder aus. Weil mir wieder eingefallen ist warum ich das schon so lang nicht mehr angehabt hab…. nämlich, weil es 1. nicht stilltauglich ist, 2. nicht tragetauglich ist oder 3. zu wenig elastisch/robust um einen normalen Tag mit den Kindern unbeschadet zu überstehen – das gilt auch für jegliche weghängenden Teile sowie Schmuck – lieber ein paar Jahre nicht tragen und dafür überleben die Ketten und die Kinder.

Worauf ich mich freue: ALLES anziehen zu können (Was meine Größe hat 😉 ). Meinen Kasten aufmachen oder in ein Geschäft gehen zu können und einfach Dinge auszusuchen, die mir GEFALLEN :O und wieder gefahrlos Schmuck tragen zu können.

6. Unterwegs sein

Was ich vermissen werde: freundlich aufs Baby angesprochen zu werden. Überhaupt die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute, die ich jeden Tag erfahre wenn ich unterwegs bin. Und ganz arg vermissen werde ich das Tragen… es gibt wenig Schöneres, als das Kind ganz nah bei mir zu spüren, die Brust, die sich im Atemrhythmus bewegt und das Köpfchen an meine Brust gelehnt, ein Ausdruck 100%igen Vertrauens und Geborgenheit.

Was ich nicht vermissen werde: obergscheite alte Frauen mit ihren gut gemeinten Ratschlägen an der Bim-Haltestelle. Mit tausend Sachen und Riesenwagerl unterwegs zu sein und so immer die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Worauf ich mich freue: ALLEIN mit den Öffis zu fahren, derweil ein Buch zu lesen und nicht beachtet werden.

7. Auto fahren

Was ich vermissen werde: JoNaLu zu hören und laut mitzusingen – für die Kinder natürlich 😉

Was ich nicht vermissen werde: Alles andere. Vor allem das weinende Baby, das man nicht rausnehmen und kuscheln darf.

Worauf ich mich freue: wieder mal vorne zu sitzen (am Beifahrersitz!!!) und ein Buch zu lesen bzw. vorzulesen… Buch lesen kommt oft vor in meinen Zukunftsplänen merk ich grad 😀

8. Wochenende

Was ich vermissen werde: dass wir fast immer alle zusammen was machen.

Was ich nicht vermissen werde: den Stress, die Ratte zum Rausgehen zu motivieren, wenn man einen Termin hat. Das höllische Gewusel, wenn 4 Leute gleichzeitig zum Rausgehen fertig gemacht werden müssen. Den Lagerkoller, wenn wir mal einen Tag nicht rausgehen.

Worauf ich mich freue: noch mehr tolle Aktivitäten zu viert, schöne Erlebnisse, die uns immer verbinden werden 🙂 und mal einen Tag nur zu Hause versumpern und am Ende des Tages entspannt zu sein und nicht noch fertiger… und den ganzen Tag Filme schauen 😉

Und ja, natürlich könnte man sich das alles auch viel einfacher machen und dann würde dieser Bericht ganz anders klingen – aber dann wäre es auch alles nicht so schön 🙂

 

 

 

Was beim 2. Kind anders ist (bei uns!)

Es gibt viele Artikel zu dem Thema und jetzt verstehe ich auch, warum. Es ist einfach so deutlich, dieser Unterschied bei bestimmten Dingen; Wie man sie vor nicht allzu langer Zeit mit dem ersten Kind gemacht hat – und wie man sie jetzt macht. Entweder, weil der erste Weg nicht mehr möglich ist  (wegen dem größeren Kind) oder weil man es inzwischen besser weiß 😉

Was mir gerade am deutlichsten auffällt, ist, dass die Liebe zwar für mehrere Kinder reicht, die Geduld aber leider nicht ganz so großzügig vorhanden ist…

Wo ich also bei der Ratte noch lächelnd zum fünften mal an dem Tag den Essplatz grundgereinigt hab, kommt es beim Schneck schon ab und zu vor, dass er zur Jause nur Apfel und Zwieback bekommt (was für blw-Weicheier; viel zu leicht zu reinigen 😉 ).

Oder zum Beispiel ist die Grundzustimmung zu Hause jetzt mit 2 Kindern öfter mal… lauter. Wo es bei der Ratte im ganzen ersten Jahr eigentlich kein lautes Wort gab, bekommt der Schneck natürlich seit seinem ersten Tag zu Hause mit, dass Mama und Papa nicht nur säuselnde engelhafte sanfte Wesen sind.

Ein anderer sehr großer Unterschied wird gerade deutlich: der Schneck wird mit seinen mittlerweile 8 Monaten immer noch fast ständig getragen, wohingegen die Zauberratte schon mit 7 Monaten auf den Kinderwagen umgestiegen ist.

Das liegt daran, dass es so einfach viel praktischer ist. Der Kinderwagen ist frei sowohl für die Tonnen an Gepäck, die 2 Kinder „benötigen“, als auch für das müde Großkind. Allerdings zeichnet sich seit kurzer Zeit ab, dass die Ratte immer öfter zu Fuß unterwegs ist und gleichzeitig der Schneck oft aus der Trage raus will (er will aus dem Wagerl zwar auch schon nach einigen Minuten wieder raus und getragen werden, aber das wird schon noch 😉 ).

Ich hoffe, wir können uns da bald auf eine Transportweise einigen, weil ich echt keine Lust hab, mich im tiefsten Winter ständig auszuziehen um den Schneck aus der Trage zu nehmen…

Apropos Trage: ich habe ja schon berichtet, dass ich gelernt habe, das Kind in der Trage zu stillen. Zu Hause schaut das Einschlafen tagsüber also so aus: ich packe den Schneck in die Trage, wandere in der Wohnung herum, stille ihn dabei und wenn er schläft, lege ich ihn manchmal ins Bett, manchmal lasse ich ihn in der Trage (vor allem dann, wenn ich bald weg muss, zum Beispiel das große Kind vom Kindergarten abholen…).

Bei der Ratte hingegen ist es oft – sehr oft – vorgekommen, dass ich stundenlang stillend entweder mit dem Baby am Arm auf der Couch gesessen oder neben dem Baby im Bett gelegen bin.

Das kommt jetzt auch deswegen nicht mehr vor, weil ich die Zeit mit nur einem Kind zu Hause für den Haushalt brauche und den nicht mehr am Abend und Wochenende machen möchte, wenn alle zu Hause sind.

Was mich gleich dazu bringt, dass – was auch alle über Zweitkinder behaupten – der Schneck sich viiiiel besser, länger und konzentrierter allein beschäftigen kann. Weil er es muss… weil ich schlicht und einfach keine Zeit habe, den ganzen Tag meine volle Aufmerksamkeit dem einen Kind zu schenken.

Und das führt natürlich auch dazu, dass ich nicht immer sofort hinstürze, wenn der Schneck umfällt – was wahrscheinlich tendenziell öfter als bei der Ratte passiert, weil ich ja nicht immer daneben stehe und ihn auffange – und deshalb das Schneckenkind um einiges härter im Nehmen ist als die Ratte! Es haut ihn auf den Kopf? Macht nichts, es wird weitergespielt. Hat also anscheinend doch auch viel mit der elterlichen Reaktion auf Unfälle zu tun…

Auch die Welt um ihn herum schaut ganz anders aus als sie sich der Zaubermaus präsentiert hat: da gibt es so wahnsinnig interessante Dinge wie Play-Doh und Murmeln, von deren Existenz das Rattenkind in seinen ersten 2 Lebensjahren keine Ahnung hatte 😀

Dafür hört der Schneck halt auch viiiiel öfter ein „Nein“ – sowohl von mir als auch vom Bruder… trotzdem darf er schon früher mehr angreifen, weil die Sachen nun mal da sind und mit dem zweiten Kind ja auch eine große Gelassenheit hinsichtlich Dreck im und auf dem Kind kommt.

So kommt es, dass das Babykind schon in seinem 1. Lebensjahr fast täglich auf Spielplätzen herumkugelt und -krabbelt, wo ich mit der Ratte erst dorthin gegangen bin als er zum Gehen begonnen hat. Dementsprechend erdig und sandig und grasig sammel ich den Schneck dann oft ein 😉

Alle diese Unterschiede sind deshalb interessant weil es zeigt, dass Geschwister, obwohl sie in derselben Familie in derselben Stadt aufwachsen, doch eine andere Umgebung vorfinden.

Wahrscheinlich ist das zu einem großen Teil dafür verantwortlich, dass Geschwister so verschieden sind…

 

Geschwisterstreit

Das ist ein Thema, mit dem ich ganz schwer zurechtkomme. Liegt zum einen an meinem Bedürfnis nach Harmonie, gerade zu Hause, und zum anderen daran, dass mir Gerechtigkeit extrem wichtig ist – könnte sogar sein, dass es der Wert ist, der mir am allerwichtigsten ist.

Deswegen geht es mir echt an die Substanz, dass ich zurzeit – und anders als bei anderen schwierigen Dingen gerade weiß ich, dass uns dieses noch lange begleiten wird – einen Großteil der Zeit, die ich mit beiden Kindern verbringe, damit beschäftigt bin, zu versuchen für Gerechtigkeit zu sorgen.

Das bedeutet meistens, dem Schneck zu Hilfe zu eilen, wenn er von seinem großen Bruder gestoßen, getreten, blockiert oder gezwickt wird oder er ihm Dinge aus der Hand reißt, die der Kleine gerade in die Finger bekommen hat und untersuchen wollte. MÜHSAM! Und so unfair, der Schneck ist doch noch so klein! Wie kann man denn nur zu einem so süßen Baby so gemein und grob sein?! Man kann… wenn man der große Bruder ist.

Wobei ich nicht sagen will, dass die Ratte nicht auch unglaublich lieb zu ihm sein kann! Die beiden wissen inzwischen genau, wie sie den jeweils anderen zum Lachen bringen können und oft heißt es auch „Das kann der Schneck haben“.

Und Gerechtigkeit heißt für mich auch, die Situation aus der Sicht des „großen“ Kindes zu sehen, von dem oft viiiiel zu viel soziales Verhalten erwartet wird. Das ist dann auch nicht fair! Er IST ein kleines Kind, mit 3 Jahren ist es lächerlich von ihm zu erwarten, dass er zu jeder Zeit SEIN Spielzeug teilt und Verständnis dafür hat, dass auch mal was kaputt gemacht wird oder er gezwickt wird, weil „Das ist ein Baby – es versteht noch nicht, dass das weh tut“.

Wenn man nämlich genauer drüber nachdenkt, merkt man, dass diese Denk- und Sichtweisen sehr komplex sind und uns Erwachsenen mehr als oft genauso schwer fallen.

Halt nicht bei Babys, sondern bei anderen Erwachsenen und… Kindern! Und damit schließt sich ein Kreis 😉

Update zu „Trage vs. Kinderwagen“

Es ist schon seit einiger Zeit dringend ein Update zu dem Thema nötig, da sich nach den ersten Wochen hier extrem viel geändert bzw. eingespielt hat.

1. Mit dem Schneck allein (also am Vormittag) bin ich jetzt ausschließlich mit Trage unterwegs – Ich überlege nicht mal mehr, das Wagerl zu nehmen. So, wie mir das Baby in den ersten Wochen immer mehr an Herz gewachsen ist, wollte ich ihn immer weniger ins Wagerl legen – und er wollte mit ca. 6 Wochen auch nicht mehr.

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2. Ich habe gelernt, in der Trage zu stillen – Hallelujah, das ist ein ganz neues Lebensgefühl! 😀 wir sind übrigens mit ca. 4 Monaten von der Frl. Hübsch auf die Manduca umgestiegen. Hat mich ein bisschen geschmerzt, weil ich die Frl. Hübsch wirklich angenehm und auch noch wunder…hübsch finde, aber egal wie sehr ich die Träger zusammengeschnürt hab, der Schneck hat sich eingeengt gefühlt und wollte sofort wieder raus. Mit der Manduca sind wir jetzt recht glücklich, auch wenn ich jetzt, wo ich es anders kenne, die Träger alles andere als angenehm empfinde :/

3. Wenn ich mit beiden Kindern unterwegs bin, haben wir unseren wunderbaren (reparierten 😉 ) phil&teds mit dabei – fürs Gepäck und für die Ratte. Nennt mich faul, aber ich finde es zeitweise sehr angenehm, dass er da drin sitzt und nicht herumrennt… Mit wachsender Bewusstheit für Gefahren und mit vielen Gesprächen geht er aber trotzdem immer öfter selbst, auch in den Öffis zb. Also ich würde es ihm natürlich nie verbieten, wenn er möchte. Grad in den Öffis hat er gerade eine „Selber stehen und Festhalten“-Phase, was ich selbstverständlich toll finde und unterstütze.

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4. Der Vorteil mit dem schlafenden Baby, das man zu Hause abstellen kann, hat sich (leider) sehr schnell erübrigt. Kaum abgestellt, war er wach – und dann oft noch unzufrieden. Außerdem – Ich liebe den Sommer! – sind wir derzeit wirklich fast jeden Tag nach dem Kindergarten noch unterwegs auf Spielplätzen, was die ganze Sache wirklich bedeutend einfacher und angenehmer macht.

5. Die Ratte ist soweit, dass er auf Spielplätzen alleine zurechtkommt – juhuuuu! 🙂 ich gehe nur mehr mit und empfange ihn zb unten an der Rutsche, aber klettern tut er ganz allein – das funktioniert auch mit schlafendem Baby in der Trage.

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6. Das Baby hält außerdem schon viel aus an Gewurschtel, ohne aufzuwachen – aber nur in der Trage natürlich 😉 vom stürmischen Begrüßen der Ratte im Kindergarten bis zum Pinkel-Assistieren, kein Problem für den schlafenden Schneck 🙂

7. Wickeln muss ich übrigens nicht mehr mit dem Baby in der Trage, weil die Ratte seit 1 Monat ohne Windel geht. Dafür halt der Pinkel-Assistent, gerne natürlich an weniger geeigneten Orten wie zb an der Bim-Station in Floridsdorf, wo man erstmal zu einem etwas ruhigen Plätzchen sprinten muss, bevor der eigentliche Spaß beginnen kann…

8. Wir haben uns ein Buggy-Board zugelegt! Nachdem das aber zweimal eine kleinere Katastrophe war, weil die Ratte nicht aufs Buggyboard und der Schneck sowieso nicht ins Wagerl wollte und im Endeffekt der Schneck in der Trage und die Ratte im Wagerl gelandet sind, haben wir dieses Projekt auf später verschoben. Ich möchte es wieder probieren, wenn der Schneck (in ein paar Wochen wahrscheinlich) gut sitzen kann… mal sehen. Weil so gern ich den phil&teds habe, eine Sache stört mich doch ziemlich – und zwar, dass die Kinder (beide!) nach vorne schauend sitzen. Erstens ist das nicht optimal für so Kleine wegen der Reizüberflutung und zweitens schränkt es die Kommunikation stark ein, was ich wirklich traurig finde, weil ich es immer sehr genossen habe, mit der Ratte im Wagerl zu scherzen und ihm alles zu erklären :/ deshalb meine Motivation, dem anderen Wagerl und dem Buggyboard noch eine Chance zu geben.

Also es hat sich alles gut eingespielt bei uns und ich überlege gar nicht mehr groß, was ich denn jetzt als Transportmittel nehme – den Schneck auf jeden Fall in die Trage und wenn die Ratte dabei ist, kommt der phil&teds auch mit 🙂

P.S.: Ich finde es immer noch genial, wie sich der umbauen lässt – der ist wie ein Transformer :O

 

 

Die Intensität der ersten Zeit

Gestern Abend war so ein anstrengender Abend. Der Schneck hat lang geweint und wollte getragen und geschunkelt werden. Um ca. 22 Uhr ist er endlich eingeschlafen und ich war streichfähig.

Da hatte ich so einen „Flash“, wie es damals bei der Ratte war. Diese erste Zeit, das ständige Tragen, auch in der Nacht manchmal, immer wollte er Körperkontakt. Und ich war plötzlich erstaunt, dass ich in nur 2,5 Jahren fast vergessen hab, wie sich diese Zeit anfühlt. Es ist eine Zeit der Extreme.

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass, nur weil bei der Geburt die Nabelschnur durchtrennt wird, nicht gleich die ganze Verbindung des Babys mit der Mutter gekappt wird. Eine Zeitlang – diese intensive Zeit, die man wirklich recht präzise auf das erste Jahr begrenzen kann, wobei es alle 3 Monate eine starke Abstufung gibt – leben die Mutter und das Kind in enger Symbiose miteinander. Und wirklich, ich würde es so beschreiben, dass der Schneck, dieses süße, bedürftige, und trotzdem so kompetente Baby, immer noch ein Teil von mir ist.

Und das ist einerseits natürlich furchtbar anstrengend, weil dieser Teil jetzt eigene Bedürfnisse hat und diese (mehr oder weniger) laut kundtut. Diesen Teil kann ich auch nicht überall hin mitnehmen, wie noch in der Schwangerschaft. Auf Konzerte oder ins Kino zum Beispiel nicht (Ausnahme Babykino). Auch zum Friseur geht es sich mit Baby im Schlepptau nicht grad einfach. Von Kranksein will ich gar nicht erst reden.

Ganz ehrlich – manchmal bin ich echt genervt von dieser Bedürftigkeit, dieser Anhänglichkeit. Manchmal ist es einfach zu viel. Wenn es immer nur die Mama sein MUSS, und selbst dann ist die Zufriedenheit nicht 100%. Wenn ich aber grad echt gern was anderes machen würde, nur ganz kurz!

Aber auf der anderen Seite ist diese starke Verbundenheit wunderschön.

Ich kenne dieses Wesen ganz genau. Ich kenne jede Falte seiner Haut. Ich weiß, ohne sein Gesicht zu sehen, wie er dreinschaut und wie er sich fühlt. Manchmal sogar, ohne im selben Raum zu sein. Das ist wirklich fantastisch gemacht von der Natur! Ich kann ihn schlafend stillen und prüfen, ob es ihm gut geht und genauso könnte ich ihn blind wickeln und anziehen. Ich kenne alle seine Bewegungen und ich kenne all seine Vorlieben und Abneigungen.

Aber das ist immer nur eine Momentaufnahme, das ändert sich ständig. Deswegen wird es nie fad, mein Baby anzuschauen, Tag für Tag, stundenlang. Und deswegen staunen Leute, die ihn 2 Wochen nicht gesehen haben: „Hat der sich verändert!“, während ich sage: „Wirklich? In nur 2 Wochen? Er ist doch immer noch der Schneck!“ Das ist auch der Grund, warum ich immer glaube, ein Baby schaut eben so aus wie MEIN Baby und dann in der Stillgruppe erstaunt bin, dass Babys auch ganz anders ausschauen können.

Ich darf jederzeit mit ihm kuscheln. Das ist das Schönste, das geht mit der Ratte wirklich nicht mehr, da pfeift er mir was 😉

Aber der Schneck, der will immer kuscheln. Auch ganz intensiv. Den stört es auch nicht, wenn ich ihn ganz nah an mich drücke, weil ihn so lieb hab, oder ihm am ganzen Körper Bussis gebe. Da schaut er nur ganz entrückt und genießt es. Und ich auch 🙂

Ich sag ja: Extreme! Immer auf und ab 😉

Was zum Lesen…

In letzter Zeit lese ich durch das (Einschlaf-)Stillen und Tragen wieder viel am Handy, deshalb möchte ich euch meine liebsten Blogs zusammentragen, vielleicht gefällt euch ja auch der ein oder andere. Viel Spaß beim Durchklicken und -lesen!

Ein 2-facher Teeniepapa bloggt über das Leben… interessante Blicke in die Zukunft und die freitags erscheinenden „Familientweets der Woche“ lassen mich diesen Blog immer wieder besuchen.

Eine Hebamme und ihr Mann schreiben über ihr Leben mit drei Kindern  – sehr bindungsorientiert – und auch Interessantes über ihren Beruf.

2 Mamas (die eine Pädagogin, die andere Juristin) schreiben ganz besonders liebevoll über das Zusammenleben und die dadurch oft entstehenden Missverständnisse zwischen Eltern und Kindern. Lese ich immer, wenns mit der Ratte ein bisschen hakt, um den Blickwinkel zu ändern und die Augen geöffnet zu bekommen. Dann geht´s wieder 🙂

Eine Mama eines Buben und eines Mädchens schreibt „einfach“ über ihr Leben, das unserem recht ähnlich ist, deshalb habe ich diesen Blog entdeckt und schau immer wieder mal gerne rein, welche Spieleideen sie zum Beispiel hat, weil beide Kinder ungefähr im gleichen Alter wie meine sind und sie ein sehr ähnliches „Erziehungskonzept“ hat.

Karin Bergstermann sammelt historische Erziehungsratgeber und Ähnliches und gibt Teile daraus aufgearbeitet zu bestimmten Themen auf ihrem Blog wieder. Sehr interessant und oft auch schockierend!

DER deutschsprachige Montessori-Blog! Anna (aus Wien übrigens 😉 ) lebt diese Philosophie so schön praktisch vor und nach einem Besuch auf ihrer Seite will man gleich losstarten und zum Basteln und Werken anfangen, um seinem Kind ein Zuhause zu schaffen, in dem es so gut es geht selbstständig sein kann.

Susanne Mierau (Kleinkindpädagogin und Mama von 3 Kindern) verbindet ihren Sinn für die richtigen Worte mit einem Gespür für Ästhetik, so dass sich das Lesen ihres Blogs (und übrigens auch ihrer Bücher!) einfach gut und schön anfühlt. Und dass die Dinge, die sie da von sich gibt, auch noch sehr interessant und anregend sind, schadet auch nicht 🙂

Erst vor Kurzem entdeckt, hat mich dieser Artikel sehr begeistert. Andere Titel haben mich auch sehr interessiert, leider bin ich aber noch nicht dazugekommen, sie zu lesen. Auf jeden Fall einen Besuch wert, dieser Blog!

Außerdem, weils gut dazupasst, eine Liste meiner allerliebsten Bücher (alle sind mittels Affiliate Link zu Amazon verlinkt, wer mehr darüber erfahren will, kann das hier):

Schwangerschaft / Geburt

Die Hebammensprechstunde
Die Bibel in Sachen Schwangerschaft und Geburt! Auch wenns manchmal gar sehr „alternativ“ ist und ich die Absätze mit den Ölen und Kräutern meist übersprungen hab (obwohl das toll ist, aber mir war das in beiden Schwangerschaften zu mühsam), liefert dieses Buch essentielle Informationen für jede Schwangere, sehr praxisnah und schön nach Trimestern bzw. Geburtsphasen und dann Wochenbetttagen gegliedert. Hab ich als eins der wenigen Bücher auch in der zweiten Schwangerschaft und sogar im Wochenbett wieder gelesen.
Das Geburtsbuch
Die „jüngere“ und etwas pragmatischere Version der Hebammensprechstunde. Erst 2016 erschienen, schafft es dieses Buch, topaktuelle und trotz des sensiblen Themas sehr objektive (z.B. wird auch das Thema Wunschkaiserschnitt liebevoll angesprochen und nicht gleich pauschal verteufelt) und somit für jede werdende Mutter geeignete Informationen in sich zu vereinen. Hat man dieses Buch im Vorfeld gelesen, ist man meiner Meinung nach perfekt informiert für die Geburt.
Die selbstbestimmte Geburt
Das Gegenteil vom Geburtsbuch – an einigen Stellen ist die Rede davon, dass eine Geburt etwas orgastisches hätte und lustvoll erlebt werden kann, naja… aber mir hat es für die zweite Geburt trotzdem sehr geholfen, weil die Message eigentlich ist, dass der Körper das schafft und es ein vollkommen natürlicher Vorgang ist, auf den man sich einlassen kann und darf und den man bewusst erleben kann. Das Problem ist halt, das es viele Geburten gibt, die nicht so „natürlich“ ablaufen und dieses Buch aber eher vermittelt, dass man dann was falsch gemacht hat. Also prinzipiell empfehlenswert, allerdings mit Vorsicht zu genießen.
Das Wochenbett
Ein – auch ganz neues – sehr sehr liebevoll geschriebenes Buch über die Zeit, über die sich die meisten Schwangeren eher nur so vage Vorstellungen machen, was eigentlich schade ist, weil es eine extrem wichtige Zeit für die junge Familie ist. Ich selber habe es erst vor der zweiten Geburt gelesen (vor der ersten hätte ich es eigentlich mehr gebraucht) und dann im Wochenbett immer wieder reingeschaut, um mir wieder in Erinnerung zu rufen, dass es z.B. essentiell ist, darauf zu achten, am Anfang genug Ruhe zu haben, vor allem auch zum Stillen.

Baby – Bedürfnisse und Entwicklung

Ihr Baby kann´s!
Ein tolles, sehr alternatives Buch darüber, wie intelligent Babys schon auf die Welt kommen, wozu sie intuitiv fähig sind, oft ohne, dass wir es merken und dass wir ihnen mehr zutrauen und mehr vertrauen sollten.
Attachment Parenting
Auch so eine „Bibel“… von William und Martha Sears geschrieben, den „Erfindern“ des Attachment Parenting. Selbst Eltern von 8 (!) Kindern und er noch dazu Kinderarzt, schreiben sie die Erkenntnisse aus ihrem Schatz an Erfahrungen nieder. Das Cover ist zwar nicht sonderlich ansprechend und auch der Inhalt ist sehr… dicht geschrieben, viel Text, keine Bilder – es lohnt sich aber, sich da durchzuackern, am besten noch in der ersten Schwangerschaft, weil man sonst jahrelang nicht so viel Zeit hat und es dann außerdem von der ersten Minute mit dem Baby nutzen kann.
Menschenkinder / Kinder verstehen (sehr ähnlich!)

Vom tollen Herbert Renz-Polster geschrieben, der sich (auch Kinderarzt übrigens) intensiv mit Evolutionsbiologie auseinandersetzt, und versucht, mit hochwissenschaftlichen Erklärungen den Eltern den „Erziehungsstress“ zu nehmen.
Das Geheimnis zufriedener Babys
Eine schön übersichtliche und schnell zu lesende Zusammenfassung darüber, wie man seinem Baby alles gibt, was es zum Glücklichsein braucht und sich dabei auch selbst nicht vergisst. Wenn man nur ein Buch über die Babyzeit lesen will, würde ich dieses empfehlen!
Schlaf gut, Baby!
Gleich aufgebaut, gleich illustriert weil auch von der gleichen Autorin wie das vorige, nur, dass die tolle Nora Imlau hier mit Herbert Renz-Polster gemeinsame Sache gemacht hat – da kann nur was Gutes dabei rauskommen! Eine (oder eigentlich 2) deutliche Stimmen gegen Schlaftraining und für liebevolle Einschlafbegleitung.
Babyjahre
Und noch so eine Bibel – oder eigentlich das Lexikon für Kinder bis 4 Jahre. Sehr informativ und mit vielen Statistiken, leider verleitet es aber zum Vergleichen, obwohl der Autor deutlich im Vorwort und an vielen Stellen im Buch betont, wie weit das Spektrum bei den verschiedenen Entwicklungsschritten von Kindern reicht.
Ein Baby will getragen sein
Guter Überblick über Tragevarianten und die unzähligen positiven Seiten des Tragens.
Gesundheit für Kinder
DAS Nachschlagwerk, wenn das Kind irgendwelche Anzeichen von Unwohlsein zeigt. Ich schaue lieber da rein als zu googlen, dann hab ich EINE Meinung auf die ich dann vertraue, weil an diesem Buch 3 extrem gute Kinderärzte mitgeschrieben haben. Die ersten Kapitel handeln vom Gesundbleiben und lesen sich auch immer wieder schön zwischendurch zur Auffrischung.
Baby-led weaning
Wie der Name schon sagt, das Buch zum breifreien Weg des Beikoststarts. Alles, was man darüber wissen sollte, findet man in diesem Buch und alle Fragen, die einem zu dem Thema einfallen, werden hier beantwortet.

(Klein-) Kinder

Lieben – Ermutigen – Loslassen
Die Leiterin  eines Montessori-Kinderhauses schreibt anhand von Erlebnisse mit den Kindern aus dem Kinderhaus und den Eltern, die ihre Vorträge besucht haben darüber, wie man – in bestimmten Situationen und auch allgemein – auf eine Weise mit Kindern umgeht, die ihr Bedürfnis nach Selbstständigkeit und Integrität erfüllt. Es geht viel darum, sich zurückzuhalten, nicht voreilig einzugreifen und das Kind (anstatt ihm „willkürlich“ Grenzen zu setzen) die logischen und natürlichen Konsequenzen seines Handelns erfahren zu lassen.
Das glücklichste Kleinkind der Welt
Dr. Harvey Karp beschreibt in einer typisch amerikanischen, aber sehr lustigen Weise, wie man das „Trotzalter“ einigermaßen gut übersteht ums gibt massenhaft, wirklich gute Tipps, auf kindliche Wutanfälle zu reagieren. Ich habe nicht alles ausprobiert, weil mir z.B. die Kleinkindsprache auch beim besten Willen zu blöd war, aber ich erinnere mich fast jeden Tag an dieses Buch und es hilft mir, während Ausbrüchen meines Kindes relativ ruhig zu bleiben 😉
Übungen des praktischen Lebens
Tolle Ideen für Montessori-Material für zu Hause für Kinder von 0-3. Außerdem werden die Grundsätze der Montessori-Philosophie angenehm kurz und prägnant erklärt. Habe speziell im 2. Lebensjahr einige der Ideen umgesetzt und ausprobiert. Es ist übrigens eines der wenigen (praktischen) Bücher über Montessori für so kleine Kinder und ich wollte aber gerade in dem Alter, wo sie erst beginnen, selbstwirksam und autonom sein zu wollen, diese Philosophie „ausprobieren“.
Kinder weisen uns den Weg
Ein wirklich wahnsinnig lieb geschriebenes Buch eines Italieners. Ich kenne den Autor sonst nicht und der Buchumschlag kommt etwas veraltet rüber, aber es lohnt sich sowas von! Das Buch handelt – auch wenn ich mir nicht sicher bin ob das Wort auch nur einmal vorkommt – von Achtsamkeit. Und die ist im Umgang mit Kindern soooo wichtig und man sollte sie eigentlich immer weiter trainieren und üben und da hilft zumindest mir das Lesen solcher Bücher immer sehr.

Lustiges / Ironisches

Alle Eltern können schlafen lernen
Typische Ratschläge aus der Kindererziehung werden lustig-kritisch hinterfragt. Hilft, mal selbst über so manche abgedroschene Phrase nachzudenken, die ja jedem ab und zu mal rausrutscht – und sicher ein gutes Geschenk für so manche Großeltern 😉
Völlig fertig und irre glücklich
Eine Mama schreibt absolut ehrlich über die erste Zeit als Eltern, vom positiven Tests bis ins Kleinkindalter ihrer Tochter – lustig und unglaublich lieb!
Besucherritze
Das wahrscheinlich schonungslos ehrlichste Buch übers Schlafen von und mit Kindern. Für alle, die die Wahrheit ungeschminkt vertragen können, ohne einen Nervenzusammenbruch zu bekommen 😉

 

Und diese hier habe ich zwar (noch) nicht (ganz) gelesen, möchte sie aber trotzdem weiterempfehlen:

Ich bin 2 Mamas

Ich bin die Mama, die stillt und froh ist, sich (noch) keine Gedanken darüber machen zu müssen, ob das Baby genug und das richtige zu essen bekommt.

Und ich bin die Mama, die schnell nachrechnet, was und wieviel das Kind heute schon gegessen hat und ob ein Eis zu erlauben wäre.

Ich bin die Mama, die das Baby eine halbe Stunde eng angekuschelt in den Schlaf wiegt.

Und ich bin die Mama, die zu Tode kitzelt, sich beklettern lässt und den Ball „ganz hoch“ schießt.

Ich bin die Mama, die die blödesten Gurrlaute von sich gibt und die wildesten Grimassen schneidet, nur um dem Baby ein Lachen zu entlocken.

Und ich bin die Mama, die gefühlt stundenlange Diskussionen führt und komplizierte Sachverhalte erklärt, wie zum Beispiel die Funktionsweise einer Impfung.

Ich bin die Mama, die sich quasi den ganzen Tag Gedanken drüber macht, ob dem Baby grad eh nicht kalt oder heiß ist und es ständig an-, aus- und umzieht  (auch, weil es sich noch nicht dagegen wehrt 😉 ).

Und ich bin die Mama, die der Ansicht ist, das Kind kann und soll weitestgehend selbst entscheiden, was es anzieht und darf sich auch selbst anziehen (wenn es das will) – auch wenn das bedeutet, komische Blicke in den Öffis zu ernten, weil das Kind nur eine Hose und einen umgedrehten Socken anhat.

Ich bin die Mama, die am Boden liegt und das Baby anfeuert, sich doch mal umzudrehen.

Und ich bin die Mama, die bei den gewagten Kletterübungen des Kindes zwischen Angst und Vertrauen hin- und herschwankt und versucht, sich ersteres nicht anmerken zu lassen.

Ich bin die Mama eines 4-monatigen Babys.

Und ich bin die Mama eines fast Dreijährigen.

Jede Mama (und natürlich jeder Papa, jede Oma,…) ist so viele Mamas, wie sie Kinder hat. Weil jedes Kind seine eigene Mama (Papa,…) braucht. Weil jedes Kind eine absolut eigene und mit nichts und niemandem zu vergleichende Persönlichkeit ist 🙂 (und natürlich, weil meine Kinder auf einem komplett unterschiedlichen Entwicklungsstand sind 😉 ).

Die 7 goldenen Regeln des Babyschlafs

(Sehr subjektiv natürlich. Es soll ja auch Babys geben, die man ins Bett legt und sie schlafen. Vielleicht gibt es dann ja auch Gott…)

  1. Du darfst nie erwarten und damit rechnen, dass dein Kind einschläft  („in 10 Minuten is der garantiert weg und dann kann ich fernschauen gehen. Grad rechtzeitig zum Hauptabendprogramm, jipieh!“)
  2. Die exakt gleiche Taktik zum Einschlafen-bringen funktioniert selten an 2 aufeinander folgenden Abenden und niemals an 3. („So, jetzt stillen, dann die Spieluhr und dann noch 5 Minuten schaukeln – hat ja gestern so gut geklappt“)
  3. Du musst immer einen Plan B haben. („OK, wenn du jetzt nach den nächsten 2 Runden durchs Vorzimmer nicht schläfst, gehen wir ins Bett stillen“)
  4. Du darfst nie auf das Kind fokussiert sein. Sei möglichst weit weg mit deinen Gedanken. Wenn du vollkommen abgeschweift bist, wird das Kind schlafen. („Was muss ich morgen erledigen? Ach ja, letztes Jahr um die Zeit…“)
  5. Wenn das Baby schläft, sei selbstbewusst! („Ich werde dich jetzt hinlegen und du wirst weiterschlafen.“ Bzw. „Ich werde mich jetzt bewegen und aufstehen und du wirst weiterschlafen.“)
  6. Das Einschlafprogramm darf für dich nicht zu bequem sein. Je unbequemer, desto größer die Erfolgschancen. („Ich werde heute mal mit dir am Arm durch die Wohnung hüpfen wie ein Frosch – eine halbe Stunde lang – ohne Pause“)
  7. Wenn dein Baby schläft, vermeide unbedingt den Gedanken „So, was mach ich jetzt als nächstes?“ – Dieser Gedanke schlägt direkt ins Hirn des Babys ein und weckt es sofort. Dasselbe gilt übrigens für den Satz „So, Schatz, das Kind schläft – wir könnten jetzt wieder mal…“

Wenn du dich an diese (doch wirklich sehr simplen!) Regeln hältst, wird das Einschlafprogramm zum Kinderspiel! (Außer, dein Baby durchschaut dich :P)

3 Monate zu 4t – eine Momentaufnahme

Als erstes muss ich mal was wichtiges loswerden. Etwas, worüber ich mir seit Beginn der Schwangerschaft bis vor kurzem viele Gedanken gemacht habe: JETZT ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich sagen kann, ich liebe beide Kinder gleich viel 🙂 ich weiß nicht, ob es einfach die Zeit gebraucht hat oder ob es was damit zu tun hat, dass der Schneck jetzt „menschlicher“ wird, aber ich bin sehr sehr sehr erleichtert, dass es so ist!

Deswegen möchte ich in diesem Beitrag mal jede Konstellation unserer „Vierecks-Beziehung“ betrachten (ist jetzt natürlich etwas verfälscht, weil halt nur aus meiner Sicht geschrieben):

  • Mama – Papa

Ich finde, das zweite Kind hat uns noch mehr verbunden als das erste. Hätte ich nicht gedacht. Weil wir doch gerade so wirklich wenig Zeit für einander haben und meistens einfach funktionieren müssen, sowohl jeder einzelne als auch wir zusammen als „Eltern-Team“. Es funktioniert aber (fast immer 😉 ) super und ich könnte mir auf keinen Fall vorstellen, dieses Wahnsinns-Projekt mit irgendwem anderen zu machen!

  • Mama – Ratte 

Hier habe ich in den letzten Wochen die interessante Beobachtung gemacht, dass wir uns etwas voneinander lösen, was ja irgendwie vorauszusehen war aber wovor ich ehrlich gesagt Angst hatte. Es ist jetzt aber zum Glück so natürlich und selbstverständlich abgelaufen, dass es – bis auf manche melancholische Momente – nicht weh getan hat – ich glaube, auch der Zaubermaus nur ein ganz kleines bisschen. Auf jeden Fall war bzw. ist es um einiges besser vonstatten gegangen als ich mir das vorgestellt hab 🙂

Ich achte immer noch darauf, ihm jeden Tag wenigstens ein bisschen Exklusivzeit geben zu können, zu kuscheln und zu blödeln, diese intimen Momente, und ab und zu – wenn der Zauberpapa verfügbar ist – bei Ausflügen so richtig Zeit mit ihm „allein“ zu haben.

Blöd ist halt, dass der Schneck noch in einem Alter ist, in dem er JETZT SOFORT stillen will – das wird aber je älter er wird auch automatisch besser werden. Die Ratte hat jetzt noch manchmal beim Stillen Eifersuchts-Attacken, sie kommen aber immer seltener und dauern um einiges kürzer als am Anfang.

Am Abend ist es derzeit so, dass ich ca. um 20-20:30 Uhr mit dem Schneck rauf in mein Zimmer gehe und die Ratte und ich sehen uns dann erst am nächsten Tag in der Früh wieder. Das funktioniert gerade ziemlich gut und ist für alle am angenehmsten und am unkompliziertesten.

  • Papa – Ratte

Der Papa hats ja oft nicht leicht gehabt als Nummer Zwei bei der Ratte. Hier hat natürlich die Loslösung von mir geholfen, die Beziehung zwischen den beiden zu vertiefen, was ja toll ist! Außerdem denke ich, dass diese Entwicklung – ein bisschen mehr weg von der Mama und hin zum Papa  – sehr altersgemäß und für seine gesunde Entwicklung absolut von Vorteil ist.

Die Ratte akzeptiert jetzt fast immer, wenn der Papa gerade Ansprechpartner ist, was wirklich eine Riesenerleichterung für alle ist! Und mein Mama-Ego hat es mittlerweile auch gut verkraftet 😉 Gerade diese schon vorher angesprochene Zeit am Abend finde ich toll, weil wir da auch räumlich getrennt sind und die beiden da wirklich ungestört miteinander sein können. Und ich muss an dieser Stelle noch sagen: ich finde es soooo schön zu sehen was für ein wunderbarer Papa der Papa ist, das ist einfach herzerwärmend und ich denke, es gibt nichts wichtigeres für ein Kind, als liebevolle und geduldige Eltern zu haben – leider auch in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Und das mit dem Geduldigsein gelingt finde ich dem Papa besser als mir, dafür muss ich ihn oft sehr bewundern! Weil die Ratte ist ehrlich gesagt ein Meister im Wutanfälle haben und die können manchmal ganz schön lang dauern und da hilft dann nichts, außer ruhig bleiben…

  • Mama – Schneck 

Beim Schneck selbst geht natürlich grad am meisten weiter, zumindest offensichtlicher als bei uns anderen. Er lernt gerade greifen, auf den Bauch drehen und wird jede Woche sichtlich mobiler und präsenter. Das macht ihn einerseits für seinen Bruder interessanter und andererseits auch für die Mama 😀

Naja, klingt vielleicht blöd, aber ich finde es irgendwie angenehmer, wenn man dann immer mehr mit dem Kind interagieren kann. Man kann einfach eine andere Art der Beziehung aufbauen, wenn die Phase des Fast-nur-Schlafens vorbei ist. Womit ich natürlich nicht sagen will, dass zwischen dem Schneck und mir am Anfang keine innige Beziehung war – überhaupt nicht! Dieses „Sich-Verlieben“ in das Baby ist sogar beim Schneck sofort bei der Geburt passiert, was bei der Ratte damals länger gedauert hat.

Aber wohl ist es so, dass ich am Anfang lieber Zeit mit der Ratte verbracht habe und öfter von der extremen Babyhaftigkeit des kleinen Schnecks genervt war. Das klingt wahrscheinlich ziemlich hart und gemein, aber so war es und ich möchte da nichts beschönigen.

Aber wie gesagt hat sich das jetzt stark geändert zum Glück! Ich genieße jetzt die Zeit mit dem Schneck allein immer mehr und ich hab ihn unfassbar lieb und er bringt mich permanent zum Lachen, er ist wirklich gerade der Sonnenschein in unserer Familie 🙂

(Das klingt wahrscheinlich gerade alles etwas paradox, aber es war am Anfang wirklich so, dass ich zwar „verliebt“ war in mein Baby, aber halt auch oft genervt und noch viel mehr mit der Ratte verbunden als mit dem Schneck – und DAS hat sich drastisch verändert, eine sehr positive Entwicklung 🙂 )

  • Papa – Schneck 

Naturgemäß ist diese Beziehung im Moment die schwächste von allen genannten, einfach weil der Schneck in seinem Alter noch ganz viel Mama braucht und auch oft vehement einfordert. Das ist aber vollkommen okay und natürlich und trotzdem haben die beiden schöne Momente zusammen, beim Wickeln, beim Massieren und ich bin sehr froh, dass der Papa ein begeisterter Tragepapa ist, weil das sicher auch viel zur Beziehung beiträgt 🙂

  • Ratte – Schneck 

Die mit am meisten Spannung beobachtete Beziehung. Nach der anfänglichen Phase des Ignorierens und Leugnens kann ich verkünden, dass die Ratte jetzt seine Stelle als liebevoller, manchmal ein bisschen mürrischer großer Bruder angetreten ist, bereit, dem Schneck jeden Blödsinn beizubringen, den man so können muss und ihm die vielen tollen Dinge zu zeigen, die diese Welt zu bieten hat – zum Beispiel Schokolade und Purzelbäume auf der Couch 😀

Damit der Schneck auch ja keine falschen Vorstellungen bekommt, wird er nicht zärtlicher angefasst als nötig und muss sich seine wohl portionierten Streicheleinheiten gut verdienen, mit Lachen und großen-Bruder-Anhimmeln zum Beispiel – das ist aber zum Glück eh die Lieblingsbeschäftigung des Schnecks, insofern also eine ganz gute Symbiose 😉

 

Insgesamt ist es gerade für uns alle eine spannende Zeit, in der jeder seinen Platz in der Familie finden muss und aber auch die Möglichkeit hat sich und unsere Beziehungen zueinander enorm weiterzuentwickeln 🙂

Babys sind komisch

Babys sind wirklich komisch.

Sie

  • …lachen über komische Dinge, z.B. Wenn man sich räuspert oder das Badezimmerlicht
  • …ärgern sich über komische Dinge, z.B. wenn Milch aus der Brust kommt
  • …nehmen sofort den Geruch der Person an, die sie trägt
  • …fühlen sich manchmal bei wildfremden Menschen wohl und manchmal wollen sie nur zur Mama
  • …schlafen manchmal den ganzen Tag durch und gehen dann früh schlafen und manchmal sind sie nur wach und das ewig
  • …schreien die Brust an obwohl sie Hunger haben
  • …wollen stundenlang partout nicht einschlafen und dann sind sie von einem Moment auf den anderen plötzlich weg
  • …können anscheinend Gedanken lesen, weil sie nämlich immer wissen, wenn man… Gerade eine nicht so anstrengende Position eingenommen hat um sie zum Einschlafen zu schaukeln / sich heimlich aus dem Bett stehlen will während sie schlafen / am Handy versumpern will während sie EINschlafen
  • …erschrecken vor den Geräuschen die sie selbst produzieren, z.B. Niesen
  • …können manchmal beim größten Lärm seelenruhig schlummern und manchmal weckt sie ein zu lauter Atemzug im selben Raum
  • …zucken nicht mal mit der Wimper, wenn der 14kg-Bruder sich auf sie drauflegt – aber wehe, die Mama will Nägel schneiden…
  • …wachen im Auto aus dem tiefsten Schlaf auf sobald es stehen bleibt
  • …machen fast ständig lustige Grimassen – sogar während dem Schlafen
  • …wollen immer kuscheln – aber bloß nicht zu viel
  • …wollen immer in Bewegung und überall dabei sein – sind aber schnell überreizt

Sie sind sehr komisch. Aber auch wahnsinnig süß 🙂