Die kleinen Dinge : 23 Monate

20160708_110117Diesmal bin ich 2 Wochen zu spät dran, aber irgendwie bin ich die ganze Zeit nicht dazugekommen. Schon langsam beginnt der Umzugsstress bei uns und das Baby im Bauch will wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit in Form von Hebammensuche, Frauenarztterminen und vor allem viel Schlaf und viel Essen…

Hier also mal ein „runder Monatsbericht“ 😉

  • Die – wie ich finde – beste Neuerung dieses Monat: die Tränengangverengung ist anscheinend endlich weg – keine ständige nervige Augenpatrouille (Augen abwischen) mehr!
  • Du singst die ganz Zeit vor dich hin, was uns oft zum Schmunzeln bringt. Meistens das ABC-Lied
  • Du liebst Lieder, egal ob vom singenden Hund oder die orf3-Übertragung des Donauinselfests
  • Apropos: du warst das 1. Mal am Donauinselfest (Seiler&Speer natürlich, Wanda waren leider nicht dort 😉 ) und warst ziemlich fasziniert
  • Du willst jeden Tag Eis essen – „Jolly!“ oder „Twinny!“ oder „Fruchtzwergeis!“
  • Du schläfst oft 2 Stunden oder mehr untertags
  • Du spielst alleine Eisenbahn und Autos und redest dazu mit verstellter Stimme („Kurve!“, „Baustelle vorbei“, „Rot, mussma warten“)
  • Wir waren im Urlaub am Bauernhof in Vorderstoder („Schafe“, „Schweindis“ und „Trampolin nass“ 😀 )
  • Du kannst einen großen Ball fangen
  • Du sitzt gern im Buggy und kletterst auch schon selber rein
  • Ohne Windel interessiert dich überhaupt nicht – wenn wir dich nackig herumrennen lassen, pinkelst du völlig ungeniert irgendwohin (sagst auch nix) und lässt dir dann bereitwillig die Windel wieder draufgeben. Du findest es eindeutig bequem 😀
  • Du hast dich jetzt recht gut dran gewöhnt, dass die Mama plötzlich „anders“ ist, nicht mehr so viel herumhüpft mit dir und dich nicht so viel tragen kann. Du akzeptierst es gut, wenn man dir sagt, „das kann nur der Papa“. Ich bemüh mich aber, immer noch möglichst viel mit dir mitzumachen, am Spielplatz herumklettern und so (macht mir ja auch Spaß 😉 )
  • Du interessierst dich für Ampeln – wann wer grün hat und fahren/gehen darf und wann wer rot hat und warten muss
  • Du zählst mit deinen Fingern bis 10 (du lässt immer den 5er aus)
  • Du isst grad gern Erbsen und Kukuruz, und natürlich isst du mehr seit dem Abstillen. Wir schauen drauf, dass du vor allem am Abend vor dem Schlafen gehen genug isst, das beeinflusst nämlich stark die Qualität der darauffolgenden Nacht 😉
  • Du bist ängstlich-fasziniert von „der Hexe“ (aus Hänsel und Gretel und div. anderen Liedern und Geschichten) und vom Oktopus…
  • …aus deinem aktuellen absoluten Lieblingsbuch „Der Regenbogenfisch“ – nach 2 Wochen intensiven Vorlesens kannst du den Text auswendig (und ich auch 😛 ). Das ist übrigens unser Buch zum Schlafen gehen.
  • Langsam beginnst du, mit anderen (fremden) Kindern zu spielen und mit ihnen zu reden 🙂
  • Und zum Schluss noch ein paar witzige Wörter und Sprüche, die gerade aktuell sind
    • „Kinder schon schlafen gangen“ bzw. „Kinder schauen“ (im Garten gegenüber unserem Fenster)
    • „Butter hamma noch“ (Running Gag beim Einkaufen)
    • prinzipiell „…hamma noch“, „…hamma schon“, „…warma schon“ (typische Phrasen, die Mama und Papa dauernd verwenden ohne sich darüber bewusst zu sein 😉 )
    • „Darf ma (gar) nicht!“ (ebenfalls)
    • „Leute aussteigen – bim bim bim – weiter gehts!“ (lautstark in der Bim / U-Bahn)
    • „Weiter gehts!“ / „Los gehts!“ (meistens wenn du dich in den Buggy setzt, auch so ein elterlicher Spruch)
    • „Monsterspielplatz gemma heute nicht“ (Spielplatz im Arne-Carlsson-Park, wo früher ein Monster-Graffiti war – wir fahren dort ständig vorbei und du willst immer gleich aussteigen, auch wenn wir was ganz anderes vorhaben)
    • „Volksoper“ (auch auf unserer Stammstrecke mit dem 42er oder mit der U6 zu sehen)
    • „Glitzerschuppen“ (vom Regenbogenfisch)
    • „Spittelau sieht ma nicht!“ (Drama! 😉 )
    • „Geht nicht“

 

Abstillen : The End

Es ist vollbracht!

Wir haben am 29. Juni das letzte mal gestillt, das ist jetzt 4 Tage her. Man kann diesmal also wirklich ernsthaft von Abstillen sprechen.

Wie ist das gekommen? Dazu gehe ich am besten zu meinem letzten Abstill-Post zurück und erzähle von dort aus chronologisch:

Wir waren ja schon ziemlich gut dabei, in der Nacht bis ca. 6 Uhr nicht mehr zu stillen. Dann habe ich am 22. Mai einen Schwangerschaftstest gemacht und siehe an, er war positiv 🙂

Damit war erstmal jeglicher Druck ums Abstillen raus, weil es da ja hauptsächlich um meine Arbeit gegangen ist und ich, wenn ich schwanger bin, sowieso nicht im Labor arbeiten darf – Schwangerschaft übertrumpft Stillen sozusagen.

Wir haben also wieder völlig ungeniert gestillt und damit die ganze harte Arbeit der vorigen Wochen kaputt gemacht. Ich war einfach erleichtert und habe mir gesagt, ich brauche jetzt dringend den Schlaf, habe also keine Lust mehr auf nächtliches Geschrei.

Das ist ein paar Wochen gutgegangen, bis 2 ganz natürliche Dinge aufgetreten sind: 1. haben meine Brustwarzen das Stillen nicht mehr so toll gefunden, sie waren empfindlich – kennt man ja in der Schwangerschaft. Und 2. habe ich mehr und mehr gemerkt, dass das Stillen für mich sowohl körperlich (Zaubermaus ist dabei oft auf meinem Bauch herumgeturnt bzw. wenn wir Seite wechseln, rolle ich mich mit ihm herum – das war nicht mehr akzeptabel, ich schütze meinen Bauch jetzt instinktiv) als auch psychisch immer unangenehmer geworden ist. Auch dieses Phänomen ist oft beschrieben worden und wohl ein toller Wink der Natur, einem zu sagen, dass es jetzt genug ist und „Platz“ für das nächste Baby gemacht werden soll.

Und dieser wunderbar natürliche Vorgang hat es uns so leicht gemacht, schlussendlich doch selbstbestimmt und (fast) ohne Weinen ganz sanft mit dem Stillen abzuschließen.

Zuerst haben wir der Zaubermaus erklärt, dass wir jetzt mit dem Stillen aufhören und siehe da, es war auch in der Nacht kein großes Problem. Klar hat er geraunzt, aber er hat nicht gefühlt stundenlang geschrien. Nach der ersten stillfreien Nacht hab ich aber bemerkt, dass das für die Milchproduktion ein bisschen zu abrupt war und da ich keinen Milchstau riskieren wollte, habe ich das Kind in der Früh noch gestillt.

Bis zur Nacht vom 28. auf 29. Juni. Da hats auf einmal Theater gegeben, es war eine der gefürchteten Horrornächte mit plötzlich wieder Dauerstillen wollen, Brustwarzen zwicken, Herumgewälze und Geschrei. Da haben wir gesagt, jetzt ist es genug, wir stillen nicht mehr.

Seitdem hatten wir nur gute Nächte, Ratte wacht trotzdem 2-3 mal auf, schläft aber sehr schnell wieder ein und das Grandiose ist: er verlangt nicht nach dem Stillen! Nie hätte ich das für möglich gehalten! Er „greift“ zwar immer noch gern ab und zu, das wars aber auch schon. Die erste Zeit hat er manchmal danach gefragt, hat aber – ganz anders als bisher – kein Theater gemacht, wenn ich abgelehnt habe.

Am meisten fasziniert hat mich dabei das Einschlafen. Es war immer ganz selbstverständlich, sich ins Bett zu schmeißen und gleich zu stillen. Jetzt bringe zwar immer noch ich ihn ins Bett, aber da ist keine Rede mehr von Stillen. Wir kuscheln, lesen „der Regenbogenfisch“ und lassen den Tag Revue passieren. Und dann wird geschlafen – so einfach ist das 😉 Ich habe so oft darüber gelesen und war immer vollkommen ratlos, wie das bei uns funktionieren soll…

Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass wir nicht ab jetzt nur noch tolle Nächte haben werden, es hat immer Phasen mit gutem Schlaf und welche mit Horrornächten gegeben und das wird auch noch lange so sein. Aber es ist ein riesengroßer Schritt nach vorne für uns drei und ich bin so stolz auf das Kind und sehr glücklich, dass wir doch noch unseren ganz persönlichen Stillweg bis zum Ende gehen durften.

Es ist doch einfach nur fantastisch, wie sensibel Kinder Stimmungen und Gefühle wahrnehmen und ganz selbstverständlich darauf reagieren, sogar wenn es eine große Umstellung in ihrem Leben darstellt. Davon sollten wir lernen und es auch öfter so machen – Veränderungen annehmen, uns weniger dagegen wehren, dass Dinge einfach mal passieren in unserem Leben. Fällt mir auch oft sehr schwer, aber wie heißt es so schön: Kinder sind unsere größten Lehrmeister 🙂