(Die ersten) 2 Monate mit 2 Kindern

Wie wir jetzt unterwegs sind hab ich ja im letzten Beitrag schon geschrieben, jetzt möchte ich einen ersten Rückblick machen auf das neue Leben mit 2 Kindern – haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet oder ist es sogar noch schlimmer…? 😀

Ich hab mich ja in der Schwangerschaft gefragt, wie das dann werden wird mit der Beziehung zwischen der Ratte und mir, wenn da plötzlich so ein nerviges Ding zwischen uns drängt 😉

Also nachdem die Ratte am Anfang sehr desinteressiert war und den Neuzugang ziemlich gekonnt ignoriert hat, ist seit ca. 1-2 Wochen deutlich zu erkennen, dass er seinen kleinen Bruder langsam annimmt, mit all seinen positiven und negativen Eigenschaften.

Seit kurzem streichelt er ihn und schon länger sagt er, man soll ihn hochnehmen wenn er weint und stillen wenn das nichts hilft.

Außerdem sagt er ihm direkt, dass er (zu) laut ist, wenn er weint. Dass er selbst leise sein soll, akzeptiert er meistens und schafft es auch immer öfter, dran zu denken.

In der Nacht schlafen wir immer noch die meiste Zeit zusammen in einem Bett, wobei es manchmal ein großes Problem ist, dass ich ihn nicht immer kuscheln kann, vor allem beim Einschlafen am Abend, wenn ich gleichzeitig stillen muss. Und es kommt auch vor, dass er in der Nacht so unruhig ist und an mir herumzupft, dass er mich und den Minischneck beim Schlafen stört und das finde ich dann auch ungerecht dem Kleinen gegenüber – der eigentlich sehr ruhig ist in der Nacht. Aber meistens funktioniert das Schlafen zu dritt besser als ich es erwartet hätte.

Ich hab mir ja gedacht, die Zaubermaus wird nach einer Nacht zu dritt genug vom Geschrei des Babys haben und zum Papa umziehen. Ist natürlich anders gekommen, weil eben das Baby selten laut wird in der Nacht und das Mama-Bedürfnis der Ratte da anscheinend über der Genervtheit steht.

Und wie hat sich die Eifersucht geäußert? Auf dieses Thema hab ich mich ja vorbereitet und wollte der Zaubermaus so gut es geht zur Seite stehen.

Meistens schaffe ich es, die Eifersucht zu erkennen und ruhig zu reagieren. Wenn also zum Beispiel absichtlich laut geredet wird und auf mein Bitten, leiser zu sein weil der Schneck schläft, mit einem noch lauteren „Nein, ich will nicht leise sein!“ geantwortet wird, raste ich nicht aus.

Oder wenn er beim Stillen an mir herumkraxelt, -zieht und -zerrt und mich plötzlich ganz dringend entweder von der Couch weghaben will oder bei irgendwas Hilfe braucht. Dann sehe ich, was dahintersteckt und nicht nur, dass er doch auch mal allein was machen kann oder nicht so nerven soll. Manchmal ist das aber gar nicht so leicht…

Ich muss an dieser Stelle ein Geständnis machen: ich hatte – und habe immer noch – Angst davor, dass sich meine süße Zaubermaus radikal von mir abwenden wird, weil ich durch das ständig an mir hängende Baby uncool geworden bin. Dass irgendwann die Worte kommen „Nein, Papa soll…“ (kuscheln zb). Es fällt mir nicht leicht, das zuzugeben, weil es ziemlich gluckenhaft und auch etwas egoistisch klingt, aber es gibt eben auch diese Gefühle und sie gehören zu einer Übersicht über unsere derzeitige Situation. Und ja, ich weiß, dass diese Entwicklung weg von der Mama (und hin zum Papa) normal und gesund ist – das hilft aber in manchen melancholischen Momenten auch nicht…

Und weils so schön ist, gleich noch ein Geständnis: auch wenn das Leben gerade wunderschön ist mit den Kindern und sie beide zuckersüß sind und der eine einigermaßen und der andere wirklich sehr brav ist… es gibt nicht selten Tage, an denen ich den Abend herbeisehne und dann froh bin, wieder einen geschafft zu haben, relativ würdevoll und zivilisiert 😉

Und ehrlich gesagt freue ich mich, dass der Schneck sich sichtlich entwickelt. Es gibt ja viele Mamas, die der anfänglichen Babyzeit nachtrauern, aber ich finde –  das war auch bei der Zauberratte schon so – dass es immer cooler wird mit ihnen, je älter sie werden: erst kann man endlich mit ihnen spielen, wenn sie mal greifen können, dann kann man sie absetzen, dann kann man in lustige Spielgruppen gehen, wenn sie krabbeln. Wenn sie gehen und weniger und besser schlafen, kann man viel unternehmen und ihnen die Welt zeigen. Wenn sie sprechen können, wirds dann nochmal um einiges cooler, weil man dann diskutieren und erklären kann und witzige und wahnsinnig gescheite und oft überraschende Antworten bekommt und wir sind mit der Ratte ja noch nicht am oberen Ende der Coolheit angelangt, wenn man dann auch so Dinge wie Kino, Kletterpark oder Museum mit ihnen machen kann – darauf freu ich mich schon!

Oh, jetzt bin ich ein bisschen vom Thema abgekommen… egal, ich glaub, ich war eh schon fertig 🙂

also, soviel mal fürs erste zu uns. Ach ja, zur Frage am Beginn: manchmal ist es genauso schlimm, wie ichs mir gedacht hab, schlimmer eigentlich nie und oft ist es besser und angenehmer und schöner! Zum Beispiel wenn der Schneck trotz lautem Bruder weiterschläft oder ihm auf meinem Schoß sitzend beim Basteln zuschaut („der Schneck darf noch gar nicht mit der Schere schneiden“ oder „schau mal, was ich Cooles mach!“ – sweet! 🙂 ).

 

Trage vs. Kinderwagen

Der Schneck und ich sind jetzt immer öfter unterwegs und da gilt es natürlich jedes mal zu entscheiden: Trage oder Kinderwagen? Prinzipiell bin ich ja eine begeisterte „Trägerin“, es ist einfach schön, die ganze Zeit während man unterwegs ist, kuscheln zu können. Die Zaubermaus hab ich das erste halbe Jahr nur getragen und es war wunderschön. Aber mit zweiten Kind im Schlepptau werden auch schnell Vorteile des Kinderwagens deutlich.

Deswegen hier mal eine Gegenüberstellung (ohne auf die wissenschaftlich bewiesenen Vorteile des Tragens einzugehen, Stichworte Beinstellung, Bindung, Stresspegel des Kindes, Überreizung, etc. Bei Interesse einfach googlen, es gibt unglaublich viel darüber zu lesen! Tragen ist einfach toll 🙂 ):

1. Öffis

Ein sehr sehr wichtiger Punkt, sind wir doch ständig damit unterwegs.

Der Kinderwagen hat da natürlich den klaren Nachteil, zum Einen sperrig und zum Anderen auf einen Aufzug angewiesen zu sein. Allerdings hat er einen Vorteil gegenüber der Trage: man kann sich hinsetzen (ohne das Risiko zu erhöhen, dass das Kind unruhig wird).  Und man bekommt auch fast immer einen Sitzplatz zum Stellplatz dazugeliefert. Mit Trage dagegen ist man angenehm mobil, allerdings durch das Kind (plus Jacke) vorne und Rucksack hinten auch nicht so schmal, man muss sich also auch einen geeigneten Platz suchen. Weiterer Nachteil: das Kind ist nicht so gut vor Remplern geschützt, da muss man aufpassen. Auf der anderen Seite ist es aber besser geschützt vor „gut gemeinten Angriffen“ (im wahrsten Sinn des Wortes) durch neugierige Mitfahrer(innen meistens). In unserer Gegend ein deutlicher Nachteil des Kinderwagens: manchmal wartet man schon mal 20 Minuten auf eine Niederflurbim.

Geschwister-Faktor: Mit Geschwisterwagen ist man sicherer unterwegs. Und selbst wenn die Ratte selber geht, bin ich ohne Trage einfach wendiger und kann schneller und besser hingreifen, wenns nötig ist.

2. Stillen

Paradoxerweise ist es als jederzeit stillbereite Mama besser, mit Kinderwagen unterwegs zu sein. Erstens kann man stilltaugliche Kleidung anziehen (Westen und Leiberl mit Reißverschluss oder Knöpfen), mit denen man das Gesicht des Kindes in der Trage zerkratzen würde. Und zweitens ist das Kind in der Trage nicht so warm angezogen, um es bei kalten Temperaturen schnell mal rausnehmen und im Freien stillen zu können. (Dieser Nachteil fällt zum Glück bald weg :)). Angeblich soll es ja auch möglich sein, das Kind in der Trage zu stillen – allerdings kann ich das nicht ganz nachvollziehen, weil der Mund des Kindes ja nicht auf Höhe der Brust ist, sondern darüber…

3. Zu Hause

Klarer Vorteil der Trage: man kann mit schlafendem Kind nach Hause gehen, auch wenn man keinen Aufzug hat. Das war bei der Zaubermaus ein großes Thema für uns, da hab ich mit Kinderwagen dann immer noch eine Extrarunde angehängt (wenn das Wetter passt, ja auch ganz schön). Jetzt fällt das aber weg, weil wir erstens ebenerdig wohnen und zweitens unser jetziger Kinderwagen einen Tragetaschen-Einsatz hat, mit dem man eh überall hinkommt. Großer Nachteil der Trage ist aber, dass man dann halt das Kind in der Trage hat – und zumindest meine Kinder lassen sich beide nicht schlafend ablegen. Das Kind in der Tragetasche/Kinderwagen hingegen kann man in einen ruhigen Raum stellen, Babyfon aufdrehen und man kann tun und lassen was man will (heißt: zusammenräumen ;)).

Geschwister-Faktor: Das ist der Punkt, der am deutlichsten für den Kinderwagen spricht. Der Schneck kann in Ruhe in einem stillen Kämmerchen (weiter)schlafen, während ich mich mal voll und ganz der Zaubermaus widmen kann – das sind die angenehmsten Zeiten gerade. Mit Trage leider unmöglich, da muss ich die ganze Zeit in Bewegung sein und kann mich nicht hinsetzen und mitspielen. Besonders unmöglich: das große Kind wickeln während das kleine in der Trage schläft. Geht nicht.

4. Einkaufen

Offensichtlicher Vorteil des Kinderwagens: man kann ihn vollpacken bis oben hin und muss keine Sackerl schleppen. Nachteil: oft sind Stufen ein Hindernis um in ein Geschäft hineinzukommen (naja, so spart man immerhin Geld…) und es ist zach eng drinnen herumzukurven. Dafür wirds in der Trage schnell heiß, das ist schon auch nicht zu unterschätzen. Da ist mir das Kind schon ein paar mal aufgewacht.

5. Unterwegs

Apropos heiß: ich finde es total schwierig zu entscheiden, was ich dem Kind im Kinderwagen anziehen soll. In der Trage weiß ich zu jedem Zeitpunkt, ob ihm kalt oder warm ist und ich ziehe ihm das Gleiche an wie zu Hause plus Kopfbedeckung. Im Kinderwagen hab ich ständig Angst, dass ihm grad kalt oder heiß ist und ich es nicht mitbekomme. Ich finde es überhaupt sehr angenehm, das Kind so nah bei mir zu haben, es atmen zu spüren und jede Bewegung und somit die Stimmung zu registrieren. Allerdings kommt auch hier der

Geschwister-Faktor dazu: am Spielplatz ist es zwar sowohl mit Trage als auch mit Kinderwagen mühsam, allerdings gestaltet sich raufheben, bei der Rutsche auffangen und gemeinsam wippen mit Trage noch um einiges komplizierter bis unmöglich. Und die Zauberratte ist leider noch nicht ganz soweit, allein zurechtzukommen. Das wird wahrscheinlich über den Sommer passieren. Stichwort Spielplatz: diverses Sandspielzeug, Fahrzeuge und Proviant sind natürlich im Kinderwagen auch besser unterzukriegen als auf der Mama…

Fazit: 

Mit nur einem Kind hab ich die Trage optimal gefunden, aber mit Kleinkind dabei macht man einfach andere Sachen (stundenlang am Spielplatz fast jeden Tag und zu Hause am Boden herumkraxeln) und hat mehr Gepäck, so dass jetzt öfter der Kinderwagen zum Einsatz kommt. Ich liebe es trotzdem, zu tragen und würde am liebsten beide Kinder IMMER tragen – dann würde ich allerdings sehr bald selbst in Form einer Schnecke daherkommen… 😀

20170205_152713

Noch als Ergänzung: ich liebe unseren Geschwisterwagen (Wir haben den phil&teds explorer, den gibts aber leider nicht mehr. Der Nachfolger heisst Phil&Teds Navigator 2 Inline Buggy *), leider ist er aber zur Zeit kaputt, deswegen haben wir diese Woche andere Kombinationen ausprobiert:

  • Baby im Wagerl, Kleinkind geht selbst/wird im Manduca am Rücken getragen – war auch wunderschön, aber für meinen Rücken nicht so toll…
  • Oder andersrum: Baby in der Trage und Kleinkind im Wagerl – eine Notlösung, als der Schneck getragen werden wollte und die Ratte nicht mehr gehen konnte (ja, er ist dann in der modifizierten Babywanne gesessen…). Bei dieser Variante hat man die Nachteile der Trage UND des Kinderwagens, find ich nicht so super.
  • Oder: Baby in der Trage, Kleinkind geht selbst, also ganz ohne Kinderwagen – angenehm flexibel, allerdings extrem anstrengend und nur für kurze Strecken überhaupt zum Aushalten.

P.S.: Es würde natürlich auch noch die Möglichkeit eines Buggy-Boards geben – das haben wir nicht, fehlt also hier zur Vollständigkeit.

928 Tage

Ich sitze hier gerade mit der schlafenden Schnecke im Arm und bin froh über die kurze ruhige Zeit, die ich mal nur damit verbringe – ganz bewusst – mein „neues“ Kind anzuschauen, das so lustige Grimassen machen kann, dass ich ein lautes Lachen unterdrücken muss um ihn nicht aufzuwecken. Dieses Kind ist noch sehr unbekannt für mich, wir beginnen gerade erst, uns kennenzulernen. Ich nehme alles, was von ihm kommt, neugierig auf, jeden Laut, jedes Zwinkern und jedes Armwedeln, bereit, mich auf ihn einzulassen, ich will wissen, wie er so ist, was er mag und nicht mag, wie ich ihm eine Freude machen kann und wie ich ihm am besten helfen kann, wenn es ihm nicht gut geht.

Das ist Elternsein!

Aber während ich so dasitze, vermisse ich natürlich auch schon wieder die Zaubermaus! Dieses wundervolle Wesen, das seit der Geburt seines Bruders selbst so viel Neues lernen muss! Ich kann wirklich sehen, wie er versucht, mit alldem umzugehen, mit dieser vollkommen veränderten Situation und manchmal macht es mich natürlich traurig – zum Beispiel wenn ich nach 2 Minuten schon wieder zum Spielen aufhören muss, weil die Schnecke das abendliche Cluster-Feeding einläutet – aber meistens bin ich extrem stolz auf ihn, weil ich sehe, wie er daran wächst und wie tapfer er auch mit für ihn sehr schwierigen Situationen umgeht, wie er das beste daraus macht und aus allem das Gute rausholen kann.

Und weil ich ja gerade Zeit hatte zum Nachdenken, hab ich mir ausgerechnet, dass es jetzt schon 928 Tage sind, die wir mit der Zaubermaus verbringen dürfen!

Neunhundertachtundzwanzig!!!

Mein Gott, ist das viel!

Und jeder einzelne Tag ist voll von Emotionen; Wutanfällen, Diskussionen (na gut, die sind erst seit ca. 360 Tagen an der Tagesordnung), Versöhnungen, Lachanfällen, Tränen, schönen gemeinsamen Erlebnissen, Krankheiten, Ins-Bett-Bringen, Zähne putzen, Essen,… was wir schon gemeinsam gemacht haben…! So intensiv ist diese Zeit mit dem Kind, jetzt mit beiden Kindern, so anstrengend und so schön und man weiß nie, was der Tag bringen wird, aber auf jeden Fall weiß ich wenn ich in der Früh aufwache, dass ich glücklich sein werde, weil ich diese 2 Kinder habe, von denen ich eines schon lange über alle Maßen lieb habe und beim anderen beginnt es auch schon, die Anzeichen sind deutlich 😉

Kein Wunder, dass ich die Zauberratte so unglaublich lieb habe: 928 Tage voller Liebe – da hat sich schon was gefestigt, das ist nicht Nichts, da ist ein wahnsinnig starkes Band gewachsen zwischen uns!

Und ich freue mich darauf, dass da jetzt noch so ein Band wachsen wird, aus all den gemeinsamen Erfahrungen, die wir jeden Tag machen werden – das „neue“ Kind und ich, mit Papa und Bruder 🙂

 

P.S.: Ich hab vor, bald einen Eintrag zu schreiben, wie es jetzt so ist mit beiden Kindern – wie sich die Eifersucht zeigt, wie das geht mit dem Schlafen und der Anhänglichkeit meines Mama-Kindes und so weiter… ich hoffe, ich finde die Zeit, das zu schreiben 😉

 

2. Kind : Gedanken kurz vor der Geburt

Ja ich weiß, es ist über 5 Monate her seit dem letzten Beitrag… Hat sich eben so ergeben mit Umzug, Schwangerschaft, Kindergarten, mehr arbeiten (und jetzt schon seit 4 Wochen gar nicht mehr arbeiten :D)… egal, der Blog soll ja Spaß machen und wenns mich nicht zaht, dann ist es hier eben eine zeitlang ruhig.

Aber jetzt ist endgültig der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich nicht mehr zurückhalten kann 😉

Seit einiger Zeit suche ich nach Literatur einerseits über Geschwister – also wie es für das Kind sein wird, wenn da noch eins kommt und wie man das Erstgeborene am besten vorbereiten und in der ersten Zeit mit neuem Baby gut begleiten kann – und andererseits darüber, was es für die Mutter bedeutet, ein zweites Kind zu bekommen.

Darüber findet man erstaunlich wenig Literatur, obwohl ich mir sicher bin, dass die vielen widersprüchlichen und sehr starken Gefühle die meisten, wenn nicht alle Mütter während der zweiten Schwangerschaft empfinden.

Gut, zunächst mal zum 1. Thema: wie bereite ich das „große“ Kind (ich mag diesen Begriff nicht) auf die kommende Zeit vor, was muss ich erwarten an Gefühlen und Verhaltensweisen, was bedeuten diese und wie reagiere ich angemessen und vor allem genauso liebevoll und bindungsorientiert wie ich die letzten 2,5 Jahre auf mein Kind reagiert habe?

Das Kind vorbereiten ist in unserem Fall noch eher einfach – dadurch, dass die Zaubermaus noch recht klein ist, muss bzw. kann man noch nicht so viel machen. Wir haben ein Buch („Wir sind jetzt vier!“) und wir reden darüber, dass … in Mamas Bauch ist. Ich merke gerade ich muss mir einen „Blognamen“ für ihn überlegen, sonst könnte es kompliziert werden… es interessiert ihn aber nicht sonderlich und so ist die wirksamste Vorbereitung wahrscheinlich der Umstand, dass ich jetzt oft beim Spielen nur bei ihm im Zimmer in der Kuschelecke sitze, aber lesend, weil mich das sehr entspannt und ich mich echt nicht mehr so gut am Parkett herumwuzeln kann. Das funktioniert gut und ich denk mir, so könnte ich mir das dann auch vorstellen: ich sitz mit dem Baby, stillend, daneben, so dass wir zumindest ein bisschen zusammen spielen können. Oft will die Zaubermaus ja eh nur, dass man sich anschaut, was er gebaut hat oder er braucht Rückmeldung bei dem, was er grad macht und das geht super von der Ecke des Zimmers aus.

Das mit „Mama kann dich nicht tragen, Mama kann nicht mit dir hüpfen, etc.“ wird sich zumindest anatomisch nach der Geburt hoffentlich sehr schnell wieder geben. Ich freu mich schon sehr darauf, wieder mit ihm herumtoben zu können, ihn in die Höhe zu schupfen und herumzuwirbeln, wie es jetzt nur der Papa und die jüngeren Großeltern können.

Was ich immer wieder gelesen hab und mir sehr wichtig erscheint, ist die Tatsache, dass es vollkommen normal und damit eigentlich erwünscht ist, dass das Erstgeborene deutliche Zeichen der Eifersucht zeigt.

Das merkt man dann sowohl verbal („Geschwisterchen zurückgeben“ etc.) als auch subtiler (das Kind versucht mit allen Mitteln – auch mit sehr nervigen – Aufmerksamkeit zu bekommen, es macht vorübergehend Rückschritte in der Entwicklung bezüglich Selbstständigkeit, Schlafverhalten, möglicherweise wird er auch wieder gestillt werden wollen…aber halt alles nur kurzfristig, das vergeht dann wieder, wenn man als Bezugsperson darauf eingeht und es nicht ignoriert oder abweist).

Da hab ich mir ganz fest vorgenommen, sehr genau drauf zu schauen und der Zauberratte so gut wie möglich das zu geben, was er braucht, weil er glaubt, er könnte es vielleicht nicht mehr bekommen. Ich werde auch viel mit ihm über seinen kleinen, schreienden, nervigen Bruder reden und ihm helfen, seine Gefühle zu verbalisieren und rauszulassen und damit umzugehen.

Dass wir das alles nicht brauchen werden und ihn das neue Familienmitglied eh nicht interessiert und ihn das alles nicht sonderlich berührt… das glaub ich nicht. Würd ich irgendwie recht komisch finden, immerhin ändert sich unser ganzes Leben dadurch, so wie wir es jetzt gerade leben, die meisten Tagesabläufe werden anders sein und das ist nicht nur in dem zarten Alter von nicht mal 2,5 Jahren echt heftig, sondern für uns auch nochmal.

Was mich zum zweiten Thema bringt: ich genieße gerade die Zeit, weil ich jetzt für einige Wochen so viel davon habe. Nach den doch sehr anstrengenden und intensiven Wochen des Umzugs plus Arbeit plus Kindergarten-Beginn hat sich die Lage Anfang November schlagartig entspannt. Die Normalität ist eingekehrt, der Kindergarten und die neue Wohnung sind Alltag geworden und wir kennen uns aus in der unmittelbaren Umgebung.

Das Verhältnis von der Ratte und mir ist in den Monaten der Schwangerschaft immer intensiver geworden. Er war ja immer schon ein eindeutiges Mama-Kind und ich eine Kind-Mama, nicht zu sehr klammernd hoffe ich, aber wir hatten immer ein sehr sehr inniges Verhältnis zueinander. Einerseits liebe ich das und genieße es total, andererseits hab ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich mir denke, ich sollte mehr auf Abstand gehen, weil ich bald nicht mehr so viel Zeit nur für ihn haben werde. Allerdings kommt mir das schon wieder blöd vor, während ich es schreibe… 😀 Nein, es kann nicht schlecht sein, wenn wir jetzt noch ganz viel kuscheln und spielen und beisammen sind, das glaub ich nicht.

Und auf der anderen Seite ist da eben dieses komische Gefühl, wenn ich an die kommende Zeit denke, mit 2 Kindern, mit Baby!- dass da auf einmal ein Baby da sein wird, die ganze Zeit und ich werde mich, so wie bei der Zaubermaus auch, so gut wie 24 Stunden am Tag mit dem Zwerg abgeben – häh, wie passt das da rein, in unseren jetzigen schönen, (ziemlich) harmonischen Alltag?!

Manchmal hab ich dann so Bilder vor Augen, dass ich den kleinen Zwerg halt einfach wo hinleg und mit der Ratte spiele – die zweiten sind ja eh so genügsam – aber ich weiß genau, dass es so nicht in der Realität sein wird, weil ich natürlich dem Zwerg genauso viel Liebe geben wollen werde und ihn genauso bindungsorientiert die ganze Zeit tragen und stillen und kuscheln werde.

Und auch wenn meine Gefühle für den Zwerg noch nicht ganz so stark sind und ich NATÜRLICH die Ratte viiiiel lieber hab (jetzt noch – wäre ja auch komisch; den Zwerg kenn ich ja noch nicht und die Ratte kenn ich extrem gut!), verlasse ich mich voll und ganz drauf, was andere Zweifachmamas in diversen Foren schreiben: die Liebe wird nicht geteilt, sondern verdoppelt und egal, was man sich vorher denkt und fühlt und nicht fühlt, sobald das zweite Baby da auf deinem Bauch liegt, liebst du es genauso wie dein erstes 🙂

Ich werde euch dann von diesem seltsamen Naturgesetz berichten – falls ich irgendwann nach Jahren ein paar Minuten Zeit dazu finde 😉

Die kleinen Dinge : 23 Monate

20160708_110117Diesmal bin ich 2 Wochen zu spät dran, aber irgendwie bin ich die ganze Zeit nicht dazugekommen. Schon langsam beginnt der Umzugsstress bei uns und das Baby im Bauch will wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit in Form von Hebammensuche, Frauenarztterminen und vor allem viel Schlaf und viel Essen…

Hier also mal ein „runder Monatsbericht“ 😉

  • Die – wie ich finde – beste Neuerung dieses Monat: die Tränengangverengung ist anscheinend endlich weg – keine ständige nervige Augenpatrouille (Augen abwischen) mehr!
  • Du singst die ganz Zeit vor dich hin, was uns oft zum Schmunzeln bringt. Meistens das ABC-Lied
  • Du liebst Lieder, egal ob vom singenden Hund oder die orf3-Übertragung des Donauinselfests
  • Apropos: du warst das 1. Mal am Donauinselfest (Seiler&Speer natürlich, Wanda waren leider nicht dort 😉 ) und warst ziemlich fasziniert
  • Du willst jeden Tag Eis essen – „Jolly!“ oder „Twinny!“ oder „Fruchtzwergeis!“
  • Du schläfst oft 2 Stunden oder mehr untertags
  • Du spielst alleine Eisenbahn und Autos und redest dazu mit verstellter Stimme („Kurve!“, „Baustelle vorbei“, „Rot, mussma warten“)
  • Wir waren im Urlaub am Bauernhof in Vorderstoder („Schafe“, „Schweindis“ und „Trampolin nass“ 😀 )
  • Du kannst einen großen Ball fangen
  • Du sitzt gern im Buggy und kletterst auch schon selber rein
  • Ohne Windel interessiert dich überhaupt nicht – wenn wir dich nackig herumrennen lassen, pinkelst du völlig ungeniert irgendwohin (sagst auch nix) und lässt dir dann bereitwillig die Windel wieder draufgeben. Du findest es eindeutig bequem 😀
  • Du hast dich jetzt recht gut dran gewöhnt, dass die Mama plötzlich „anders“ ist, nicht mehr so viel herumhüpft mit dir und dich nicht so viel tragen kann. Du akzeptierst es gut, wenn man dir sagt, „das kann nur der Papa“. Ich bemüh mich aber, immer noch möglichst viel mit dir mitzumachen, am Spielplatz herumklettern und so (macht mir ja auch Spaß 😉 )
  • Du interessierst dich für Ampeln – wann wer grün hat und fahren/gehen darf und wann wer rot hat und warten muss
  • Du zählst mit deinen Fingern bis 10 (du lässt immer den 5er aus)
  • Du isst grad gern Erbsen und Kukuruz, und natürlich isst du mehr seit dem Abstillen. Wir schauen drauf, dass du vor allem am Abend vor dem Schlafen gehen genug isst, das beeinflusst nämlich stark die Qualität der darauffolgenden Nacht 😉
  • Du bist ängstlich-fasziniert von „der Hexe“ (aus Hänsel und Gretel und div. anderen Liedern und Geschichten) und vom Oktopus…
  • …aus deinem aktuellen absoluten Lieblingsbuch „Der Regenbogenfisch“ – nach 2 Wochen intensiven Vorlesens kannst du den Text auswendig (und ich auch 😛 ). Das ist übrigens unser Buch zum Schlafen gehen.
  • Langsam beginnst du, mit anderen (fremden) Kindern zu spielen und mit ihnen zu reden 🙂
  • Und zum Schluss noch ein paar witzige Wörter und Sprüche, die gerade aktuell sind
    • „Kinder schon schlafen gangen“ bzw. „Kinder schauen“ (im Garten gegenüber unserem Fenster)
    • „Butter hamma noch“ (Running Gag beim Einkaufen)
    • prinzipiell „…hamma noch“, „…hamma schon“, „…warma schon“ (typische Phrasen, die Mama und Papa dauernd verwenden ohne sich darüber bewusst zu sein 😉 )
    • „Darf ma (gar) nicht!“ (ebenfalls)
    • „Leute aussteigen – bim bim bim – weiter gehts!“ (lautstark in der Bim / U-Bahn)
    • „Weiter gehts!“ / „Los gehts!“ (meistens wenn du dich in den Buggy setzt, auch so ein elterlicher Spruch)
    • „Monsterspielplatz gemma heute nicht“ (Spielplatz im Arne-Carlsson-Park, wo früher ein Monster-Graffiti war – wir fahren dort ständig vorbei und du willst immer gleich aussteigen, auch wenn wir was ganz anderes vorhaben)
    • „Volksoper“ (auch auf unserer Stammstrecke mit dem 42er oder mit der U6 zu sehen)
    • „Glitzerschuppen“ (vom Regenbogenfisch)
    • „Spittelau sieht ma nicht!“ (Drama! 😉 )
    • „Geht nicht“

 

Abstillen : The End

Es ist vollbracht!

Wir haben am 29. Juni das letzte mal gestillt, das ist jetzt 4 Tage her. Man kann diesmal also wirklich ernsthaft von Abstillen sprechen.

Wie ist das gekommen? Dazu gehe ich am besten zu meinem letzten Abstill-Post zurück und erzähle von dort aus chronologisch:

Wir waren ja schon ziemlich gut dabei, in der Nacht bis ca. 6 Uhr nicht mehr zu stillen. Dann habe ich am 22. Mai einen Schwangerschaftstest gemacht und siehe an, er war positiv 🙂

Damit war erstmal jeglicher Druck ums Abstillen raus, weil es da ja hauptsächlich um meine Arbeit gegangen ist und ich, wenn ich schwanger bin, sowieso nicht im Labor arbeiten darf – Schwangerschaft übertrumpft Stillen sozusagen.

Wir haben also wieder völlig ungeniert gestillt und damit die ganze harte Arbeit der vorigen Wochen kaputt gemacht. Ich war einfach erleichtert und habe mir gesagt, ich brauche jetzt dringend den Schlaf, habe also keine Lust mehr auf nächtliches Geschrei.

Das ist ein paar Wochen gutgegangen, bis 2 ganz natürliche Dinge aufgetreten sind: 1. haben meine Brustwarzen das Stillen nicht mehr so toll gefunden, sie waren empfindlich – kennt man ja in der Schwangerschaft. Und 2. habe ich mehr und mehr gemerkt, dass das Stillen für mich sowohl körperlich (Zaubermaus ist dabei oft auf meinem Bauch herumgeturnt bzw. wenn wir Seite wechseln, rolle ich mich mit ihm herum – das war nicht mehr akzeptabel, ich schütze meinen Bauch jetzt instinktiv) als auch psychisch immer unangenehmer geworden ist. Auch dieses Phänomen ist oft beschrieben worden und wohl ein toller Wink der Natur, einem zu sagen, dass es jetzt genug ist und „Platz“ für das nächste Baby gemacht werden soll.

Und dieser wunderbar natürliche Vorgang hat es uns so leicht gemacht, schlussendlich doch selbstbestimmt und (fast) ohne Weinen ganz sanft mit dem Stillen abzuschließen.

Zuerst haben wir der Zaubermaus erklärt, dass wir jetzt mit dem Stillen aufhören und siehe da, es war auch in der Nacht kein großes Problem. Klar hat er geraunzt, aber er hat nicht gefühlt stundenlang geschrien. Nach der ersten stillfreien Nacht hab ich aber bemerkt, dass das für die Milchproduktion ein bisschen zu abrupt war und da ich keinen Milchstau riskieren wollte, habe ich das Kind in der Früh noch gestillt.

Bis zur Nacht vom 28. auf 29. Juni. Da hats auf einmal Theater gegeben, es war eine der gefürchteten Horrornächte mit plötzlich wieder Dauerstillen wollen, Brustwarzen zwicken, Herumgewälze und Geschrei. Da haben wir gesagt, jetzt ist es genug, wir stillen nicht mehr.

Seitdem hatten wir nur gute Nächte, Ratte wacht trotzdem 2-3 mal auf, schläft aber sehr schnell wieder ein und das Grandiose ist: er verlangt nicht nach dem Stillen! Nie hätte ich das für möglich gehalten! Er „greift“ zwar immer noch gern ab und zu, das wars aber auch schon. Die erste Zeit hat er manchmal danach gefragt, hat aber – ganz anders als bisher – kein Theater gemacht, wenn ich abgelehnt habe.

Am meisten fasziniert hat mich dabei das Einschlafen. Es war immer ganz selbstverständlich, sich ins Bett zu schmeißen und gleich zu stillen. Jetzt bringe zwar immer noch ich ihn ins Bett, aber da ist keine Rede mehr von Stillen. Wir kuscheln, lesen „der Regenbogenfisch“ und lassen den Tag Revue passieren. Und dann wird geschlafen – so einfach ist das 😉 Ich habe so oft darüber gelesen und war immer vollkommen ratlos, wie das bei uns funktionieren soll…

Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass wir nicht ab jetzt nur noch tolle Nächte haben werden, es hat immer Phasen mit gutem Schlaf und welche mit Horrornächten gegeben und das wird auch noch lange so sein. Aber es ist ein riesengroßer Schritt nach vorne für uns drei und ich bin so stolz auf das Kind und sehr glücklich, dass wir doch noch unseren ganz persönlichen Stillweg bis zum Ende gehen durften.

Es ist doch einfach nur fantastisch, wie sensibel Kinder Stimmungen und Gefühle wahrnehmen und ganz selbstverständlich darauf reagieren, sogar wenn es eine große Umstellung in ihrem Leben darstellt. Davon sollten wir lernen und es auch öfter so machen – Veränderungen annehmen, uns weniger dagegen wehren, dass Dinge einfach mal passieren in unserem Leben. Fällt mir auch oft sehr schwer, aber wie heißt es so schön: Kinder sind unsere größten Lehrmeister 🙂

 

Die kleinen Dinge : 21,5 Monate

Wahnsinn, nur mehr ganz kurz und das Kind is schon 2! Was sich dieses Monat so getan hat bei der Zaubermaus :

  • Du liebst gerade Wasserfarben malen. Am Anfang hat das Mama und Papa sehr viele Nerven gekostet, weil das Zeug nicht mehr so gut rausgeht wie die Buntstifte und weil du immer „mischen!“ willst oder nicht „abstreifen“ nach dem Wasser tunken oder den Pinsel nicht gscheit auswäschst… aber es wird immer besser 🙂
  • Wenn man dich fragt, was du malst, sagst du immer entweder „Bär“ (große Kreise), „Baum“ (große, längliche Striche) oder „Ameise“ (kleines Gekritzel)
  • Du hast dein 1. Laufrad bekommen  (ein woom 1), bist aber noch nicht ganz davon überzeugt. Im Moment magst du eh am liebsten „selber gehen!“ (noch lieber natürlich „Mama tragen!“)
  • …und dann willst du ganz nah zur Straße gehen oder in eine ganz andere Richtung und in den Öffis magst du UNBEDINGT stehen – ohne Anhalten und berühren darf man dich auch nicht… Grenzen testen, anstrengend 😉
  • Du LIEBST es, auf alle „Wasserdeckel“ (Kanaldecken etc.) und „Rillen“ zu steigen – das ist aktuell dein stärkster Tick.
  • Wanda ist wieder aktuell (jipieh…) und wird jetzt kommentiert. Und gefordert mit den Worten „Bussi Baby schauen“. (Es gibt übrigens auch „Gissemann schauen“, da sieht man schon, in welche Richtung das Kind gelenkt wird 😛 )
  • Du hörst gern „Bi-Ba-Butzemann“ und es klingt sooo süß, wenn du das sagst!
  • Du sagst sehr oft das Ende eines Satzes nach, das ergibt manchmal lustige Situationen 😉
  • Du kannst jetzt Puzzles viel besser machen
  • Dein Rhythmus ist ein bisschen durcheinander: du schläfst teilweise wieder 2x am Tag, das hatten wir glaub ich ein halbes Jahr lang nicht mehr, und gehst NOCH später schlafen als sonst (manchmal erst um halb 12) und stehst früher auf als wir das von dir gewöhnt sind (6-7 Uhr, was für mich eigentlich ok ist).
  • Stiegen steigen geht schon ziemlich perfekt, außerdem schaffst du am Spielplatz die Leiter allein raufzuklettern und traust dich, allein (ohne Hand geben) zu rutschen.
  • Du sagst „Du“ zu dir selbst, kannst aber jetzt auch schon „Felix“ sagen
  • Du läufst gern ganz schnell gemeinsam mit jemand anderem („Laufeeeen!!!“)
  • Du magst Leiberl und Bodys lieber mit den Händen zuerst anziehen
  • Du kannst alle Schritte vom Kaffeemachen benennen („Kaffee mahlen“, „Milch schäumen“,…)
  • Du trinkst jetzt plötzlich gern Milch und isst gerade sehr gern Apfi und Kiri Dippi, Banane und BabyBel sind out.

Außerdem: zwei Premieren! – du warst am Freitag auf deiner ersten Hochzeit und Mitte Mai auf deiner ersten Geburtstagsparty eingeladen 🙂

 

Nachts abstillen : das Projekt

Lange hab ich mich dagegen gewehrt, war noch nicht bereit, es war so bequem, es war so schön, die ganze Nacht an mein Kind gekuschelt zu schlafen – oder zumindest zu kuscheln, ohne zu schlafen 😉

Aber dann hab ich wieder angefangen zu arbeiten und musste 2 Tage die Woche um spätestens 7 Uhr aufstehen. Sicher, das ist nichts Schlimmes, aber es war der sprichwörtliche letzte Tropfen, sodass ich am Dienstag vor 2 Wochen gesagt hab: jetzt ist es soweit, ich bin bereit. Weil, bereit muss man sein, ich bin vollkommen überzeugt davon, dass das das allerwichtigste bei der ganzen Sache ist: bereit, ein paar (und niemand kann dir sagen, wie viele genau es sein werden) echt SCHLECHTE Nächte zu haben. Bereit, das bitterliche, verständnislose Weinen des Kindes zu ertragen, wohlwissend, wie man es sofort beenden könnte. Die Kombination aus diesen beiden Dingen ist echt hart und wenn es da Zweifel an der Sache gibt und es erwischt dich im unzurechnungsfähigen Zustand des Halbschlafs… Ich weiß, wovon ich rede, es ist fast, wie von einer Sucht loszukommen. Ich habe mich 2, 3 mal dabei erwischt, wie ich mir am nächsten Tag nicht ganz sicher war, ob ich diese Nacht nicht doch „unerlaubterweise“ gestillt hab 😀

Weil ich selbst im Vorfeld viel darüber gelesen hab und für wirklich jeden Tipp dankbar war, schreibe ich euch (und mir fürs nächste Kind 😛 ), wie wir vorgegangen sind.

Der Rattenpapa und ich haben uns an diesem denkwürdigen Dienstag zusammengesetzt und ziemlich lang darüber diskutiert, wie wir das ganze angehen sollen. Besonders der Gedanke, das Kind in ein eigenes Bett zu übersiedeln hat mir sehr widerstrebt (siehe ganz oben), der Rattenpapa war aber nicht davon abzubringen, dass das unausweichlich sei.

Ok, wir haben dann den Kompromiss geschlossen, dass die Zaubermaus zwar ein Bett für sich allein bekommt, wir aber erstens im selben Zimmer mit nur einem Meter Abstand schlafen und zweitens sofort einer von uns beiden zur Ratte geht, sich zu ihm legt und ihn mit vollem Körpereinsatz beruhigt, sobald er raunzt. Wir haben dann (leider) gelernt, dass das Kind, aus Zorn, müde, oft gar nicht gekuschelt werden will – das war dann echt schwierig. War aber zum Glück auch bald kein Problem mehr – zumindest in „normalen“ Nächten 😉

Wir haben uns darauf eingestellt, dass es ca. 2 Wochen dauern wird, bis die Nächte besser werden – ich bin extrem froh, dass es schneller gegangen ist, im Nachhinein denk ich mir, 2 Wochen so wie die erste Nacht und ich wäre Amok gelaufen.

Also, nochmal im Überblick unsere Überlegungen für dieses Experiment:

  • Das Einschlafstillen behalten wir vorerst bei, es ist schön, es geht schnell und ich finde, es muss nicht alles auf einmal sein. Es gibt ja Theorien, die besagen, dass es schwieriger ist, wenn man das beibehält, weil das Kind dann beim ersten Aufwachen dieselbe Situation vorfinden will wie beim Einschlafen. War bei uns kein Problem.
  • Ab jetzt wechseln wir uns mit dem Trösten ab. Inzwischen hat es sich so etabliert, dass der Papa die erste Nachthälfte mit 2-3 mal aufwachen übernimmt und ich dann ab ca. 2 Uhr den Rest. So können wir beide einige Stunden durchschlafen, was für den Rattenpapa zwar eine Verschlechterung ist aber für mich absoluter Luxus 😉
  • Wenn irgendwie möglich, sollten wir, nachdem die Ratte wieder eingeschlafen ist, wieder rüber ins eigene Bett. Dieser Punkt ist für mich der schwierigste und das war mir von Vornherein klar, weil ich es eben so liebe, an das Kind gekuschelt zu schlafen – ich arbeite daran 😉
  • Gestillt wird wieder um frühestens 6 Uhr. Das hat sich eigentlich auch ergeben und ich finde es gut, so beginnt der Tag entspannt. Ich muss zugeben, dass wir bei diesem Punkt auch nicht 100% konsequent sind, in manchen Nächten denk ich mir „ach, es ist schon hellen draußen, wird schon passen“; zu dieser Jahreszeit geht die Sonne allerdings nicht erst um 6 Uhr auf…
  • Was sich eigentlich automatisch ergeben hat, ist, dass wir einen Ortswechsel fürs Schlafen vollzogen haben, in unser kleines Zimmer hätten nämlich keine 2 Betten gepasst. Wir waren uns einig, dass es helfen könnte, wenn diese Veränderung dadurch für die Ratte noch deutlicher gemacht wird.
  • Trinken oder essen wollte das Kind übrigens nie in der Nacht, wir haben ihm Tee, Wasser, Banane und (schon etwas verzweifelt) Quetschi angeboten. Keine Chance!
  • Herumtragen wollte ich ihn auch nie, gerade letzte Nacht hab ichs dann doch mal versucht, aber es bringt (bei uns) überhaupt nichts, er beruhigt sich zwar, aber sobald ich ihn hinlege, geht das Geschrei von vorn los.
  • Rund ums Bett haben wir natürlich Matratzen und Decken zwecks Rausfallschutz gelegt und im Bett an allen Rädern Pölster, Stillkissen und Kuscheltiere. Eigentlich könnten wir auch wieder, wie früher schon, ein Floorbed machen…hm… 🙂
  • Das Nachtgewand such ich jetzt ein bisschen wärmer aus als vorher, weil die Zaubermaus keine Decke haben mag und meine Wärme ja die meiste Nacht fehlt.
  • Gestillt wurde in den ersten Tagen dann untertags wieder deutlich mehr, was mich auch überhaupt nicht gewundert hat und ich hab ihm das auch gegeben, weil mir klar war, dass das dazugehört zu der Erkenntnis, dass da in der Nacht jetzt nichts mehr zu holen ist. Mittlerweile wird es schon wieder weniger.

Fazit: ganz viel kuscheln, genauso viel Geduld und extrem viel Davon-überzeugt-sein ist das wichtigste – und Ohropax können auch nie schaden, wenn man gerade keine „Schicht“ hat 😛

So, ich denke, das wars mal fürs erste, ich werde dann in einem Monat oder so ein Update schreiben!

LokaL : bamkraxler

Letzten Sonntag waren wir seit langem wieder mal brunchen. Auf Empfehlung haben wir einen Tisch für 4 im bamkraxler reserviert, das Essen soll sehr gut sein und eine tolle Kinderbetreuung gibt’s auch – na das klingt ja recht vielversprechend. Der stolze Preis von 24€ pro Person exklusive Getränke hat zwar für eine kleine Diskussion gesorgt, aber wenns doch so super ist, zahlt sichs ja aus. Probieren wirs halt mal.

Wir fahren mit den Öffis hin, von der Endstation des D-Wagens ist das Lokal in 2 Gehminuten gut zu erreichen. Unser Tisch ist in der Nähe der Kinderecke, allerdings fallen mir da schon 2 nicht so optimale Dinge auf: 1. Ist es sehr gedrängt in dem Raum, so viele Plätze wie nur möglich untergebracht. Und 2. haut mich die Kinderecke nicht viere, steile Stufen führen hinauf, die das Kind noch nicht allein bewältigen kann (oder ist das Absicht, damit niemand ausbrechen kann?) und die Betreuerin bastelt mit den Großen – hm, unser Kind ist also nicht wirklich betreut. Naja, vielleicht ist das nur für Größere gedacht… Der Spielplatz draußen ist aber echt nett und sehr groß für ein Restaurant/Heurigen, deswegen bleiben wir dann mit den Kindern bis zum Ende abwechselnd draußen.

Das angepriesene Buffet ist aber wirklich unterirdisch. Möglich, dass wir durch Yamm und Café Latte verwöhnt sind, aber mehr als das hier hätte ich schon erwartet: es gibt Schnitzel, Wedges, Reis, etc. Daneben diverse Lachsaufschnitte mit zu viel Majonaisse, Schafskäsestrudel, an dem man sich die Zähne ausbeißen kann und das Baguette ist ohne Übertreibung steinhart.

Ich esse zum Frühstück gerne süß, es gibt für mich Marmelade und Honig (abgepackt) und Chocoflakes. Hm. Taugt mir nicht.

Wir essen Unmengen Eierspeis, weil das das einzige ist, das echt gut schmeckt.

Immerhin die Rechnung am Schluss ist schön saftig… 😉

Alles in allem kann ich die Empfehlung also leider nicht weitergeben, für uns wird es dort wohl das erste und letzte mal gewesen sein.

Die kleinen Dinge : 20,5 Monate

Dieses Monat war recht ruhig, es hat sich nicht so viel getan, außer, dass du rasend schnell sprechen lernst und natürlich, dass der Rattenpapa jetzt (auch) in Karenz ist und ich wieder (ein bisschen) arbeite.

  • Sprachlich geht es gerade viel darum, aus deinem schon riesigen Wortschatz Sätze bzw. Erzählungen zu machen. Daran arbeitest du Tag und Nacht und bist mittlerweile bei 3-Wort-Sätzen angekommen, zb „Papa Ding kaputt“ (Papa kann das Ding reparieren) oder „Park Rutsche Ball“.
  • Du isst gerade sehr brav (aber immer noch lieber oft und wenig, was eh gut ist). An den meisten Tagen stillen wir nur noch im Bett, also zum Einschlafen und in der Nacht.
  • Du liebst gerade dein Puky, ohne dem gehst du erst gar nicht aus dem Haus. Da du dir damit schon sehr leicht tust und es schon ein bisschen klein an dir ausschaut, haben wir dir ein Hudora Laufrad bestellt, das heute gekommen ist und wir – also eigentlich du unter den gespannten Blicken deiner Eltern – natürlich morgen gleich testen werden.
  • Dein Lieblingsspiel seit ca. 3 Wochen ist „BAUN!!!“ („Papa/Mama Turm Baun!“) mit Megabloks.
  • Das Anziehen ist zeitweise immer noch sehr anstrengend (dank dem schirchen Aprilwetter), aber wenn du dann mal kooperierst, hilfst du plötzlich super mit und wir sind in nullkommanix fertig. Warum nicht einfach immer so? 😉
  • Du begreifst anscheinend gerade, dass es Dinge auf der Welt gibt, die man einfach machen MUSS, auch wenn sie vielleicht nicht so toll und lustig sind, zB Zähne putzen, Helm aufsetzen, im Auto anschnallen, vorm Öffi einsteigen vom Puky absteigen,… Diese Dinge funktionieren meistens gerade ziemlich gut – natürlich vorausgesetzt, die Mama oder der Papa ist nicht gerade voll gestresst und/oder ungeduldig…
  • Du balancierst schon gern, bist aber dabei noch sehr unvorsichtig und unkonzentriert.
  • Du spielst gern „Blödsinn plappern“ und experimentierst mit der Sprache; außerdem zerkugelst du dich, wenn Mama oder Papa (oder irgendein anderer Spielpartner) lustige Wortkreationen hervorbringen.
  • Deine Dusch-Phase ist endgültig vorbei (soll ich das gut oder schlecht finden? Unsere Gasrechnung wird auf jeden Fall aufatmen 😉 ). Jetzt gehst du nur noch mit Überreden in die Badewanne, aber dann gefällt es dir eh.
  • Du bist gerade 83 cm groß und wiegst 12,0 kg.
  • Autofahren funktioniert auch gerade super, du schaust raus oder schaust dir ein Buch an oder schläfst einfach ein.

Schaut aus, als ob wir gerade NICHT mitten in einem Schub wären 😀 kommt ja selten vor, dass man das auch bemerkt… 😉