(Die ersten) 2 Monate mit 2 Kindern

Wie wir jetzt unterwegs sind hab ich ja im letzten Beitrag schon geschrieben, jetzt möchte ich einen ersten Rückblick machen auf das neue Leben mit 2 Kindern – haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet oder ist es sogar noch schlimmer…? 😀

Ich hab mich ja in der Schwangerschaft gefragt, wie das dann werden wird mit der Beziehung zwischen der Ratte und mir, wenn da plötzlich so ein nerviges Ding zwischen uns drängt 😉

Also nachdem die Ratte am Anfang sehr desinteressiert war und den Neuzugang ziemlich gekonnt ignoriert hat, ist seit ca. 1-2 Wochen deutlich zu erkennen, dass er seinen kleinen Bruder langsam annimmt, mit all seinen positiven und negativen Eigenschaften.

Seit kurzem streichelt er ihn und schon länger sagt er, man soll ihn hochnehmen wenn er weint und stillen wenn das nichts hilft.

Außerdem sagt er ihm direkt, dass er (zu) laut ist, wenn er weint. Dass er selbst leise sein soll, akzeptiert er meistens und schafft es auch immer öfter, dran zu denken.

In der Nacht schlafen wir immer noch die meiste Zeit zusammen in einem Bett, wobei es manchmal ein großes Problem ist, dass ich ihn nicht immer kuscheln kann, vor allem beim Einschlafen am Abend, wenn ich gleichzeitig stillen muss. Und es kommt auch vor, dass er in der Nacht so unruhig ist und an mir herumzupft, dass er mich und den Minischneck beim Schlafen stört und das finde ich dann auch ungerecht dem Kleinen gegenüber – der eigentlich sehr ruhig ist in der Nacht. Aber meistens funktioniert das Schlafen zu dritt besser als ich es erwartet hätte.

Ich hab mir ja gedacht, die Zaubermaus wird nach einer Nacht zu dritt genug vom Geschrei des Babys haben und zum Papa umziehen. Ist natürlich anders gekommen, weil eben das Baby selten laut wird in der Nacht und das Mama-Bedürfnis der Ratte da anscheinend über der Genervtheit steht.

Und wie hat sich die Eifersucht geäußert? Auf dieses Thema hab ich mich ja vorbereitet und wollte der Zaubermaus so gut es geht zur Seite stehen.

Meistens schaffe ich es, die Eifersucht zu erkennen und ruhig zu reagieren. Wenn also zum Beispiel absichtlich laut geredet wird und auf mein Bitten, leiser zu sein weil der Schneck schläft, mit einem noch lauteren „Nein, ich will nicht leise sein!“ geantwortet wird, raste ich nicht aus.

Oder wenn er beim Stillen an mir herumkraxelt, -zieht und -zerrt und mich plötzlich ganz dringend entweder von der Couch weghaben will oder bei irgendwas Hilfe braucht. Dann sehe ich, was dahintersteckt und nicht nur, dass er doch auch mal allein was machen kann oder nicht so nerven soll. Manchmal ist das aber gar nicht so leicht…

Ich muss an dieser Stelle ein Geständnis machen: ich hatte – und habe immer noch – Angst davor, dass sich meine süße Zaubermaus radikal von mir abwenden wird, weil ich durch das ständig an mir hängende Baby uncool geworden bin. Dass irgendwann die Worte kommen „Nein, Papa soll…“ (kuscheln zb). Es fällt mir nicht leicht, das zuzugeben, weil es ziemlich gluckenhaft und auch etwas egoistisch klingt, aber es gibt eben auch diese Gefühle und sie gehören zu einer Übersicht über unsere derzeitige Situation. Und ja, ich weiß, dass diese Entwicklung weg von der Mama (und hin zum Papa) normal und gesund ist – das hilft aber in manchen melancholischen Momenten auch nicht…

Und weils so schön ist, gleich noch ein Geständnis: auch wenn das Leben gerade wunderschön ist mit den Kindern und sie beide zuckersüß sind und der eine einigermaßen und der andere wirklich sehr brav ist… es gibt nicht selten Tage, an denen ich den Abend herbeisehne und dann froh bin, wieder einen geschafft zu haben, relativ würdevoll und zivilisiert 😉

Und ehrlich gesagt freue ich mich, dass der Schneck sich sichtlich entwickelt. Es gibt ja viele Mamas, die der anfänglichen Babyzeit nachtrauern, aber ich finde –  das war auch bei der Zauberratte schon so – dass es immer cooler wird mit ihnen, je älter sie werden: erst kann man endlich mit ihnen spielen, wenn sie mal greifen können, dann kann man sie absetzen, dann kann man in lustige Spielgruppen gehen, wenn sie krabbeln. Wenn sie gehen und weniger und besser schlafen, kann man viel unternehmen und ihnen die Welt zeigen. Wenn sie sprechen können, wirds dann nochmal um einiges cooler, weil man dann diskutieren und erklären kann und witzige und wahnsinnig gescheite und oft überraschende Antworten bekommt und wir sind mit der Ratte ja noch nicht am oberen Ende der Coolheit angelangt, wenn man dann auch so Dinge wie Kino, Kletterpark oder Museum mit ihnen machen kann – darauf freu ich mich schon!

Oh, jetzt bin ich ein bisschen vom Thema abgekommen… egal, ich glaub, ich war eh schon fertig 🙂

also, soviel mal fürs erste zu uns. Ach ja, zur Frage am Beginn: manchmal ist es genauso schlimm, wie ichs mir gedacht hab, schlimmer eigentlich nie und oft ist es besser und angenehmer und schöner! Zum Beispiel wenn der Schneck trotz lautem Bruder weiterschläft oder ihm auf meinem Schoß sitzend beim Basteln zuschaut („der Schneck darf noch gar nicht mit der Schere schneiden“ oder „schau mal, was ich Cooles mach!“ – sweet! 🙂 ).

 

Die kleinen Dinge : 23 Monate

20160708_110117Diesmal bin ich 2 Wochen zu spät dran, aber irgendwie bin ich die ganze Zeit nicht dazugekommen. Schon langsam beginnt der Umzugsstress bei uns und das Baby im Bauch will wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit in Form von Hebammensuche, Frauenarztterminen und vor allem viel Schlaf und viel Essen…

Hier also mal ein „runder Monatsbericht“ 😉

  • Die – wie ich finde – beste Neuerung dieses Monat: die Tränengangverengung ist anscheinend endlich weg – keine ständige nervige Augenpatrouille (Augen abwischen) mehr!
  • Du singst die ganz Zeit vor dich hin, was uns oft zum Schmunzeln bringt. Meistens das ABC-Lied
  • Du liebst Lieder, egal ob vom singenden Hund oder die orf3-Übertragung des Donauinselfests
  • Apropos: du warst das 1. Mal am Donauinselfest (Seiler&Speer natürlich, Wanda waren leider nicht dort 😉 ) und warst ziemlich fasziniert
  • Du willst jeden Tag Eis essen – „Jolly!“ oder „Twinny!“ oder „Fruchtzwergeis!“
  • Du schläfst oft 2 Stunden oder mehr untertags
  • Du spielst alleine Eisenbahn und Autos und redest dazu mit verstellter Stimme („Kurve!“, „Baustelle vorbei“, „Rot, mussma warten“)
  • Wir waren im Urlaub am Bauernhof in Vorderstoder („Schafe“, „Schweindis“ und „Trampolin nass“ 😀 )
  • Du kannst einen großen Ball fangen
  • Du sitzt gern im Buggy und kletterst auch schon selber rein
  • Ohne Windel interessiert dich überhaupt nicht – wenn wir dich nackig herumrennen lassen, pinkelst du völlig ungeniert irgendwohin (sagst auch nix) und lässt dir dann bereitwillig die Windel wieder draufgeben. Du findest es eindeutig bequem 😀
  • Du hast dich jetzt recht gut dran gewöhnt, dass die Mama plötzlich „anders“ ist, nicht mehr so viel herumhüpft mit dir und dich nicht so viel tragen kann. Du akzeptierst es gut, wenn man dir sagt, „das kann nur der Papa“. Ich bemüh mich aber, immer noch möglichst viel mit dir mitzumachen, am Spielplatz herumklettern und so (macht mir ja auch Spaß 😉 )
  • Du interessierst dich für Ampeln – wann wer grün hat und fahren/gehen darf und wann wer rot hat und warten muss
  • Du zählst mit deinen Fingern bis 10 (du lässt immer den 5er aus)
  • Du isst grad gern Erbsen und Kukuruz, und natürlich isst du mehr seit dem Abstillen. Wir schauen drauf, dass du vor allem am Abend vor dem Schlafen gehen genug isst, das beeinflusst nämlich stark die Qualität der darauffolgenden Nacht 😉
  • Du bist ängstlich-fasziniert von „der Hexe“ (aus Hänsel und Gretel und div. anderen Liedern und Geschichten) und vom Oktopus…
  • …aus deinem aktuellen absoluten Lieblingsbuch „Der Regenbogenfisch“ – nach 2 Wochen intensiven Vorlesens kannst du den Text auswendig (und ich auch 😛 ). Das ist übrigens unser Buch zum Schlafen gehen.
  • Langsam beginnst du, mit anderen (fremden) Kindern zu spielen und mit ihnen zu reden 🙂
  • Und zum Schluss noch ein paar witzige Wörter und Sprüche, die gerade aktuell sind
    • „Kinder schon schlafen gangen“ bzw. „Kinder schauen“ (im Garten gegenüber unserem Fenster)
    • „Butter hamma noch“ (Running Gag beim Einkaufen)
    • prinzipiell „…hamma noch“, „…hamma schon“, „…warma schon“ (typische Phrasen, die Mama und Papa dauernd verwenden ohne sich darüber bewusst zu sein 😉 )
    • „Darf ma (gar) nicht!“ (ebenfalls)
    • „Leute aussteigen – bim bim bim – weiter gehts!“ (lautstark in der Bim / U-Bahn)
    • „Weiter gehts!“ / „Los gehts!“ (meistens wenn du dich in den Buggy setzt, auch so ein elterlicher Spruch)
    • „Monsterspielplatz gemma heute nicht“ (Spielplatz im Arne-Carlsson-Park, wo früher ein Monster-Graffiti war – wir fahren dort ständig vorbei und du willst immer gleich aussteigen, auch wenn wir was ganz anderes vorhaben)
    • „Volksoper“ (auch auf unserer Stammstrecke mit dem 42er oder mit der U6 zu sehen)
    • „Glitzerschuppen“ (vom Regenbogenfisch)
    • „Spittelau sieht ma nicht!“ (Drama! 😉 )
    • „Geht nicht“